Die 102. Feierlichkeiten zur Kärntner Volksabstimmung am Friedhof Annabichl und im Landhaushof standen ganz im Zeichen des Themas „Frieden“.
Die Zeiten nach der Kärntner Volksabstimmung waren nicht immer so verbindend wie heute, das gemeinsame Miteinander stand lange Zeit nicht im Vordergrund. Kärntens Geschichte und die damalige Entscheidung der Bevölkerung sind einzigartig, 102 Jahre nach dem geschichtsträchtigen Tag steht das Verbindende, die Vielfalt und die verschiedenen Kulturen im Mittelpunkt – da waren sich auch heuer alle Redner beim Festakt im Landhaushof einig. Sie alle sprachen über das gemeinsame Verbindende und über die schwierigen Zeiten der Gegenwart. Der Krieg in Europa, die Teuerungen, die noch immer herrschende Pandemie und nicht zuletzt der Klimawandel mit zahlreichen Unwettern zeigen uns, dass wir nur gemeinsam Krisen und Herausforderungen bewältigen können.
„Ja es ist wichtig, Jahr für Jahr am 10. Oktober an diesen denkwürdigen Tag im Jahr 1920 zu erinnern und die Leistung sowie den Willen der Menschen von damals an unsere jüngeren Generationen weiterzugeben. Man darf die eigenen Wurzeln niemals vergessen, ist aber angehalten, die Äste und Zweige stetig weiterwachsen zu lassen!“, so Bürgermeister Christian Scheider in seiner Rede. „Wie wichtig ein friedvolles Miteinander ist, zeigt sich in der Gegenwart. Heute herrscht Mitten in Europa wieder Krieg. Mit dem Blick in die Ukraine muss der unschätzbare Wert von Heimat und Frieden noch stärker ins Bewusstsein rücken. Krieg kann niemals die Lösung sein und Frieden ist kostbar, zerbrechlich und keine Selbstverständlichkeit“, ergänzt Scheider.
Landtagspräsident Ing. Reinhart Rohr: „Wir gedenken heute in tiefer Dankbarkeit, dass der Friede weiterhin anhält. Es hat viele Jahrzehnte gebraucht, dass wir es so erleben können wie es heute ist. Von der Einigkeit zur Gemeinsamkeit, die wir mit ganzer Kraft leben!“.
Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser: „Der 10. Oktober hat vor 102 Jahren Geschichte geschrieben. Beide Volksgruppen haben schlimme Zeiten erlebt. Es hat etliche Jahrzehnte gedauert bis Einigkeit und Gemeinsamkeit entstanden sind. Miteinander können wir Kärnten in bessere Zeiten tragen, wir erinnern uns gemeinsam und blicken gemeinsam in ein hoffentlich bald friedliches
Europa.“
Neben den Festrednern haben auch zwei junge Kärntnerinnen, eine Gymnasiastin und eine Volkschülerin aus Latschach am Faaker See, ihre Gedanken zum Thema Frieden, den 10. Oktober und Kärnten präsentiert.
Musikalisch wurde die Feier von der Militärmusik Kärnten, der Konzertvereinigung Kärnten Koroška mit Mitgliedern des Stadttheaterchors Klagenfurt, Tonc Feinig, der Singakademie Carinthia und der Band Popwal begleitet. Eine Uraufführung wurde von Tonc Feinig und Miro Müller (Popwal) präsentiert – ihr gemeinsames Werk „Daham – Doma“.
Fotos und Video: Mein Klagenfurt und StadtKommunikation/Hronek