Am 16. Oktober besuchen 170 Kärntner Bäuerinnen und Bauern die Volksschulen, um auf den Wert heimischer Lebensmittel aufmerksam zu machen. Dieser Initiative kommt angesichts der Klimadebatte umso größere Bedeutung zu. Heuer beteiligt sich erstmals auch die Pädagogische Hochschule Kärnten am Aktionstag.
170 Bäuerinnen und Bauern besuchen heuer anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober knapp 170 Kärntner Volksschulen mit insgesamt ca. 3300 Schülerinnen und Schülern. In den letzten Jahren konnten mit diesen „Bäuerinnen-Aktionstagen“ österreichweit bereits rund 150.000 Schüler und Lehrer erreicht werden. Die Rückmeldungen und das Interesse sind überaus positiv. Pädagogen und Eltern finden diese Schulprojekte besonders sinnvoll, die den Kindern auf ansprechende und spielerische Art vor Augen führen, wie gut Qualität aus Österreich schmeckt und wie viel Arbeit notwendig ist, um aus Rohstoffen wertvolle Lebensmittel herzustellen.
Kärntens LK-Präsident Johann Mößler zum Aktionstag: „Die Konsumentinnen und Konsumenten von morgen sollen wissen, wie viel Zuwendung Tiere und Pflanzen brauchen, bis man etwa einen Apfel ernten, Mehl oder Milch ins Packerl abfüllen kann.“ Sowohl in der Werbung als auch in vielen Schulbüchern würde den Kindern häufig ein verklärtes Bild vom Leben am Bauernhof vermittelt, kritisiert Mößler. Es würden Sehnsüchte geweckt, die mit der Realität oft nicht zusammenpassen und somit sei Unverständnis vorprogrammiert. Hier möchten die Bäuerinnen und Bauern gegensteuern und durch Transparenz Vertrauen in heimische Lebensmittel aufbauen und stärken. Mößler betont, wie wichtig die Information aus erster Hand sei, nicht nur, um die besonders hohe Qualität heimischer Lebensmittel zu vermitteln, sondern auch, um Mythen und Vorurteile zu entkräften. „Nehmen wir etwa den Klimawandel. Hier wird vielfach die Landwirtschaft pauschal als Klimasünder gebrandmarkt. Das ist absolut ungerechtfertigt, ist doch gerade die heimische, klein strukturierte Familienlandwirtschaft eine der klimaschonendsten der Welt. Der Klimaschutzbericht 2018 bestätigt dies, bescheinigt er doch der österreichischen Landwirtschaft, für nur 10 % der Treibhausgase verantwortlich zu sein. International liegt dieser Wert im Durchschnitt bei 25 %. Auch die Umweltbilanz von heimischem Fleisch ist um ein Vielfaches besser als jene aus der restlichen EU, den USA oder Brasilien. Deshalb gilt es umso mehr, auf die Herkunft von Lebensmitteln zu achten, was den Kindern auch am Aktionstag vermittelt wird. Dafür möchte ich den engagierten Bäuerinnen und Bauern, insbesondere den ehrenamtlich tätigen Bildungsreferentinnen und Bildungsreferenten herzlich danken,“ erklärt Mößler.
Ganzjährige Angebote für Schulen
Die Angebote der Landwirtschaft an die Schulen sind aber nicht nur zum Welternährungstag gegeben, sondern ganzjährig verfügbar. Ein unvergesslicher Tag auf einem „Schule am Bauernhof“-Betrieb und die vielseitigen Angebote der Seminarbäuerinnen sind das gesamte Jahr über von Schulen buchbar. Dabei ist es für die 27 „Schule am Bauernhof“-Anbieter und für 40 Seminarbäuerinnen ein Herzensanliegen, die Landwirtschaft unverfälscht und praxisnah darzustellen. Landesbäuerin LK Vizepräsidentin Astrid Brunner: „Ich bin stolz, dass es mit den Bäuerinnen österreichweit am Welternährungstag seit vielen Jahren gelingt, einen ausgezeichneten Kontakt mit den Konsumentinnen und Konsumenten von morgen herzustellen und zu pflegen. Auf die vielen Fragen der Kinder einzugehen, ist gelebter Dialog mit der Gesellschaft. Schließlich sind die Kinder wichtige Multiplikatoren in den Familien.“
Ein ganz besonderer Aktionstag findet in diesem Jahr erstmals an der Pädagogischen Hochschule Kärnten in Klagenfurt statt. Unter dem Motto „Schule trifft Landwirtschaft“ informieren Bäuerinnen angehende Lehrerinnen und Lehrer ebenso wie interessierte, etablierte Pädagoginnen und Pädagogen mittels eines „Marktplatzes“ über spezielle Angebote der Landwirtschaft für Schulen. Ziel ist es, die Angebotsvielfalt der Landwirtschaft für die Wissensvermittlung rund um Landwirtschaft und Ernährung zu präsentieren. Dabei werden u.a. agrarpädagogische Angebote wie „Schule am Bauernhof“, „Schulmilch“ und Angebote für spezielle Schulstunden der Seminarbäuerinnen zu einzelnen Lebensmitteln vor Ort vorgestellt.
Gastgeber Vizerektor Prof. Dr. Walter Waldner begrüßte den Aktionstag ausdrücklich: „Es ist uns als Pädagogische Hochschule wichtig, unseren Studierenden und zukünftigen Lehrern nicht nur Faktenwissen zu vermitteln, sondern auch Werte und Verantwortung für den sorgsamen Umgang mit der Natur. Die Veranstaltung heute leistet einen wertvollen Beitrag in diese Richtung.“
Foto: LK Kärnten