Mit kräftigen Paukenschlägen, schwungvollen Trompetenklängen und betörender Geigenmusik des Symphonieorchesters der Klagenfurter Gustav-Mahler-Schule fand im ehemaligen großen Turbinenraum des Fernheizkraftwerkes der Festakt „70 Jahre Fernwärme in Klagenfurt“ statt.
Bürgermeisterin und STW-Eigentümervertreterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz überreichte den beiden Stadtwerke-Vorständen Dipl-Ing. Erwin Smole und Mag. Harald Tschurnig sowie dem zuständigen STW-Bereichschef Dipl.-Ing. Heinz Koch (Leiter Erzeugung) eine riesige Jubiläumstorte mit den besten „Geburtstagswünschen“. Die Bürgermeisterin erinnerte an den Pioniergeist jener Stadtväter, die 1949 mit dem damaligen STW-Direktor Dr. Emil Triplat und seinem Team das erste Fernheizkraftwerk Österreichs errichteten. Sie dankte allen Stadtwerke-Mitarbeitern, die an dieser einmaligen Erfolgsgeschichte tatkräftig mitgewirkt haben. Die ersten Kunden waren damals das Landeskrankenhaus, die Schuhfabrik Neuner und der städtische Schlachthof. Stadtwerke-Vorstand Dipl.-Ing. Smole wies auf die über 27.000 Fernwärmekunden und den weiteren Ausbau dieser sauberen, sicheren und bequemen Energieform hin. Durch Biomasse als Brennstoff in den Werken Süd, Nord und Ost der Bioenergie GmbH wäre der biogene Anteil der Fernwärme bereits bei über 80 Prozent. Mit dem sanierten Fernheizkraftwerk samt neuer Kesselzentrale und dem grünen Brennstoff würde man die Zahl schädlicher Emissionen durch den Hausbrand bis zu 50 Prozent verringern. Smole: „Und mit jedem neuen Anschluss verbessert sich unsere Luft!“ Die Kärntner Landeshauptstadt sei deshalb, so der Vorstand, eine echtes Vorbild für den Klimaschutz!
„Hausherr“ Dipl.-Ing. Heinz Koch gab einen Überblick über die historische Entwicklung der letzten 70 Jahre, die Kraft-Wärme-Kopplung-Technik und stellte fest, dass das sanierte Werk auch aus Mitteln des Marshall-Fonds errichtet worden ist. Heute deckt die mit Erdgas betriebene „alte Dame“, die in den letzten Jahren saniert und modernisiert worden ist, Spitzenlast-Zeiten im Winter ab. Die „normale“ Fernwärmeversorgung erfolgt über die Zulieferung durch Biomasse. Dabei wird 120 Grad heißes Wasser durch das 182 Kilometer lange unterirdische Fernwärmenetz gepumpt. Koch überreichte der Bürgermeisterin einen Ziegel jenes 85 Meter hohen altes Schlotes, der derzeit abgetragen wird – als „steinerne Erinnerung“. Teile dieser Ziegel werden bis Mitte Dezember für fünf Euro im Stadtwerke-Servicecenter in der St. Veiter Straße 31 angeboten. Motto: „Hole Dir ein Stück Klagenfurter Wahrzeichen in Deine Wohnung!“ Der Reinerlös kommt der ORF-Aktion „Licht ins Dunkel“ zugute. Im Anschluss an die Feier gab es einen „Tag der offenen Tür“ mit Führungen. Zahlreiche Gäste nutzten die Gelegenheit, das Fernheizkraftwerk einmal „von innen“ zu sehen. Alle Besucher waren sich einig: „In Klagenfurt muss niemand frieren!“
Unter den Ehrgengästen fanden sich u. a. die Stadträte Markus Geiger, Frank Frey, Christian Scheider, die ehemaligen Stadträte Kurt Peterle und Ing. Sieghart Hasler, Magistratsdirektor Dr. Peter Jost, VP-Landes-Klubchef Mag. Markus Malle, Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl, 2. Landtagspräsident Jakob Strauß, Präsidialchef Mag. Arnulf Rainer, Ex-Finanzlandesdirektor Dr. Walter Triplat (Sohn des ehemaligen STW-Vorstandes, der das damals modernste Fernheizkraftwerk Österreichs errichten ließ), Obmann Günter Kostan (Kleinstädtische Siedlung, „Nachbarn“ und ebenfalls eine der ersten Fernwärme-Bezieher), Landesvizesprecher Alexander Heber (Grüne) mit Philipp Smole, Anwalt Dr. Ferdinand Lanker, Landesfeuerwehrkommandant-Stv. Dietmar Hirm, Dipl.-Ing. GF Markus Poppe (Bioenergie Zentrum), Kundenbeiräte, Vertreter der Baufirmen, des Gemeinderats, Nachbarn und zahlreiche Mitarbeiter der Erzeugung der Stadtwerke bzw. der „Energie Klagenfurt“.
Fotos: Nicolas Zangerle | Video: Mein Klagenfurt