Die Kärntner Seilbahnen sind der sichere Anker für Kärntens Tourismus: Sie sichern rund 5000 Winter-Arbeitsplätze und sorgen dafür, dass ein Brutto-Umsatz von 411,9 Millionen Euro erwirtschaftet werden kann.
Während sich die ersten Berggipfel bereits in Weiß hüllen, trafen sich die Kärntner Seilbahnbetreiber bei ihrer Fachgruppentagung in Klagenfurt, um über die Herausforderungen der Zukunft zu sprechen. „Unser zentrales Anliegen muss es sein, Familien und damit den Skinachwuchs zu fördern. Die Kinder, die heute Skifahren lernen, sind unsere Gäste der Zukunft“, sagte Fachgruppenobmann Klaus Herzog. Um dieses Ziel zu erreichen, werden die Kärntner Seilbahnen heuer einiges vor:
Wenn es um den Skinachwuchs geht, ist auch die Rentabilität der kleineren Skigebiete ein wichtiges Thema. „In den kleinen Skigebieten lernen die Kinder das Skifahren und werden später Gäste in den großen Skigebieten. Ohne den kleineren tun sich die größeren deshalb schwer“, so Wolfgang Löscher vom Dreiländereck. Für die kleinen Skigebiete werde es immer schwieriger, kostendeckend zu wirtschaften. „Die Auflagen sind streng, hohe Investitionen sind nötig. Das führt zu Verlusten und im schlimmsten Fall zur Schließung von Skigebieten – und das ist für alle Seilbahnbetreiber schwierig.“ Um die Situation zu entschärfen, werden nun Gespräche mit der Politik geführt. Klaus Herzog sagt: „Skinachwuchs und Familien sind eine wichtige Zielgruppe für uns. Ideal wäre eine gemeinsame Förderung kleinerer Skigebiete.“
Stellenwert der Seilbahnen
Bei der Fachgruppentagung wurde die aktuelle Winterstudie des Marktforschungsinstituts Manova vorgestellt. Dabei zeigte sich, welchen enormen Wert die Kärntner Skigebiete für den Tourismus im Besonderen und das Land im Allgemeinen haben. „Jedes Jahr wird ein Brutto-Umsatz von 411,9 Millionen Euro durch die Kärntner Seilbahnen erwirtschaftet“, brachte Klaus Grabler von Manova die Zahlen auf den Punkt. Neben den Hotels und Gasthöfen sind es vor allem Gastronomiebetriebe, aber auch der Handel sowie Transport- und Freizeitunternehmen, die von den Seilbahnen direkt profitieren.
Wie wichtig die Seilbahnen für das Land sind, weiß auch die Bevölkerung: „Bei einer Umfrage haben 78 Prozent der befragten Kärntner gesagt, dass die Seilbahnen zum Wohl der Wirtschaft beitragen.“ Aktuell werden 58 Seilbahnanlagen sowie mehr als 200 Schlepplifte von den Kärntner Seilbahnbetreibern betrieben. „Durch diese Anlagen und Lifte sichern wir nicht nur über 1000 sichere Arbeitsplätze in unseren Betrieben, sondern insgesamt rund 5000 Arbeitsplätze im Winter. Die Seilbahnen sorgen für Arbeitsplätze und Wertschöpfung in den Regionen“, betont Klaus Herzog. Und auch im Sommer sind die Seilbahnen bereits seit Jahren ein wichtiger Faktor: Viele Gäste nutzen die Seilbahnen, um die Berge unkompliziert genießen zu können. So konnten die sechs Kärntner Mitglieder bei den "Besten österreichischen Sommer-Bergbahnen" (Katschberg, Nassfeld, Turrach, Gerlitze, Goldeck und Bad Kleinkirchheim) heuer mit 580.000 Erstzutritten ein Plus von 6,8 Prozent zum Vorjahr verzeichnen.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen wurden bei der Fachgruppentagung thematisiert. Peter Winkler vom Fachverband gab einen Einblick, was sich auf Bundesebene tut: „Die EU-Seilbahnverordnung hat uns heuer stark beschäftigt. Sie macht eine Überarbeitung des österreichischen Seilbahngesetzes nötig – und wir haben die Gelegenheit genutzt, um 21 Forderungen für gesetzliche Verbesserungen zu stellen.“ Zu Beginn des kommenden Jahres wird es dazu Verhandlungen mit der Behörde geben. Diese waren auch Thema beim anschließend stattfindenden Betriebsleiter-Treff mit Christian Felder, dem Vorsitzenden des Technikerkomitees.
Danke an Sepp Bogensperger
Fachgruppenobmann Klaus Herzog nutzte außerdem die Gelegenheit, um sich bei Sepp Bogensperger für seinen langjährigen Einsatz für die Branche zu bedanken: „Du hast die Entwicklung des Katschbergs maßgeblich geprägt. So hat sich der Katschberg vom kleinen Ein-Lift-Schigebiet zum Top-Schigebiet entwickeln können.“
Fotos:Marion Lobitzer