SPÖ-Frauen Kärnten und SJG Kärnten luden zu Vortrag über Gendermedizin. Unterschiedliche Gesundheitsfaktoren bei Frauen und Männern erfordern auch verschiedene medizinische Behandlungen.
Unter dem Motto „Gendermedizin bringt Vorteile für Frau und Mann!“ luden die SPÖ-Frauen Kärnten mit Vorsitzender BRin Ana Blatnik und die SJG Kärnten mit Vorsitzendem Luca Burgstaller zu einem informativen Vortrag von Professorin Alexandra Kautzky Willer in die SPÖ-Landesorganisation ein. Unter den zahlreichen interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern hatten sich unter anderem auch LRin a. D. Karin Achatz und LAbg. Waltraud Rohrer eingefunden.
Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner hob in ihren Grußworten die wachsende Bedeutung der Gendermedizin hervor. Landesfrauenvorsitzende Ana Blatnik dankte Karin Achatz, auf deren Initiative die Idee zu diesem Abend zurückging. Für die SJG Kärnten als Mitveranstalter begrüßte die frauenpolitische Sprecherin der SJG, Michaela Weratsching die Anwesenden.
Alexandra Kautzky-Willer, die seit 2010 den Lehrstuhl für Gender-Medizin an der Medizinischen Universität Wien innehat und 2016 als Wissenschaftlerin des Jahres ausgezeichnet wurde, ging in ihrem Vortrag auf die vielfältigen Aspekte und Schwerpunkte der Gendermedizin ein. Ein wichtiger Teil der Gendermedizin ist z.B. die Arzneimittelforschung, die auf die geschlechtsspezifischen Wirkungsweisen von Medikamenten hinweist, die vor allem nicht im Unterschied von Körpergröße oder Gewicht, sondern im unterschiedlichen Stoffwechsel und Hormonhaushalt der Frauen liegen. Kautzky-Willer wies auch auf die Unterschiede hin, die auf soziokulturelle Faktoren wie unterschiedlichem Zugang von Frauen und Männern zu Bildung und Gesundheitsversorgung oder Chancengerechtigkeit und Chancengleichheit der Geschlechter zurückzuführen sind. Die Gender-Medizin spiegelt damit auch Feminismus mit seinen verschiedenen Ausprägungen wider und beeinflusst die Medizin - in der Forderung nach Gleichbehandlung genauso wie in der Betonung der Unterschiede.
Kautzky-Willer will Gender-Medizin aber nicht als „Frauenmedizin“ verstanden wissen, denn neben vielen bereits erforschten biologischen Unterschieden seien auch das Lebensalter, bestehende Vorerkrankungen, Stressfaktoren oder die Wirkungsweise von Medikamenten bei Frauen und Männern Themen der Gendermedizin. Langfristig soll Gender-Medizin neue geschlechtsspezifische Behandlungsrichtlinien zu schaffen und so zu besserer Gesundheit von Frauen und Männern beitragen
Im Anschluss an ihren informativen und aufschlussreichen Vortrag beantwortete Professorin Kautzky-Willer mit großer Kompetenz und umfangreichem Fachwissen die Fragen der ZuhörerInnen.
Fotos:Marion Lobitzer