Erneut protestieren die Beschäftigten der Kinderbildung und -betreuung in Kärnten für bessere Arbeitsbedingungen, kleinere Gruppen und eine einheitliche Bezahlung. Unter dem Motto „Uns z’reißt’s“ zogen gestern über 300 TeilnehmerInnen zum Gemeindebund und übergaben dort die von über 1.700 Personen unterzeichneten Forderungen der Gewerkschaft. „Gemeinde- und Städtebund sind aufgefordert, die notwendigen Mittel für eine Verbesserung in diesem Bereich bereitzustellen. Das ewige Vertrösten muss ein Ende haben“, so die Forderung der Gewerkschaft GPA im Rahmen der Protestaktion.
„Eines muss klar sein: Solange es zu keiner spürbaren und nachhaltigen Verbesserung für die Beschäftigten im der Kinderbildung und -betreuung kommt, werden wir den Protest fortführen“, so Gerald Loidl, Vorsitzender der Gewerkschaft GPA Kärnten. „Wir werden nicht zulassen, dass wir in der Kinderbetreuung bald mit denselben Problemen zu kämpfen haben, wie im Bereich der Pflege. Eine Reduktion der Gruppengrößen, ein sofortiger Stopp der Überziehungsmöglichkeiten und eine einheitliche Bezahlung in ganz Kärnten sind unsere Forderungen und dafür müssen endlich die finanziellen Mittel bereitgestellt werden“, so die deutlichen Worte des GPA-Landesvorsitzenden.
Gemeinde- und Städtebund am Zug
Auch die Geschäftsführerin der Gewerkschaft GPA Kärnten, Jutta Brandhuber fordert von Gemeinde- und Städtebund ein klares Bekenntnis. „Wir haben seitens des Landes die Bereitschaft einer schrittweisen Reduktion der Gruppengrößen signalisiert bekommen und die Hoffnung, dass das in Ausarbeitung befindliche neue Kinderbildungsgesetz für Kärnten auch beschlossen wird. Gemeinde- und Städtebund sind nun am Zug, sich den Problemen der Beschäftigten anzunehmen und ihren Beitrag zu einer Verbesserung der kaum mehr tragbaren Situation zu leisten“, so Brandhuber.
Unterstützung durch den ÖGB
Unterstützung erhält die Gewerkschaft GPA bei ihrem Protest auch von Seiten des ÖGB Kärnten. „Es besteht akuter Handlungsbedarf im Bereich der Kinderbetreuung. Eine hochwertige und optimale Betreuung der Kinder unter den derzeitigen Bedingungen ist kaum noch möglich. Die Beschäftigten sind an ihrer Belastbarkeitsgrenze angekommen“, so ÖGB Landesvorsitzender Hermann Lipitsch. „Die Bildung und die Betreuung unserer Kinder darf nicht zum Spielball der Politik verkommen“, fordert Lipitsch im Zuge der Protestaktion.
Reduktion der Gruppengröße dringendste Forderung
Zu den dringendsten Forderungen zählt für die Gewerkschaft die Reduktion der Gruppengröße auf maximal 20 Kinder. Gefordert wird auch ein Stopp der Überziehungsmöglichkeiten, damit die maximale Anzahl der zu betreuenden Kinder nicht mehr überschritten werden kann.
Mit dem Protest strebt die Gewerkschaft auch eine einheitliche Bezahlung der Beschäftigten an. Aktuell gibt es in Kärnten sieben verschiedene Gehalts- und Rahmenschemata. Teilweise entstehen dadurch Gehaltsunterschiede von bis zu 3.347,- Euro netto im Jahr.