Wenn zu einem wissenschaftlichen Vortrag ein Saal bis auf den letzten Platz gefüllt ist, dann liegt es nicht nur an der Brisanz des Themas sondern auch an der Kompetenz der Vortragenden.
Österreichs einzige Umwelthistorikerin und mehrfach ausgezeichnete Wissenschafterin, Univ.-Prof. Ing. Dr. phil. Verena Winiwarter, hielt auf Einladung des Grünen Klubs im Kärntner Landtag sowie der Grünen Bildungswerkstatt Kärnten, im Rahmen der Grünen Nachhaltigkeitsgespräche im Europahaus einen aufrüttelnden Vortrag über „Umwelthistorische Einsichten für eine nachhaltige Zukunft“.
Zeitalter der Nebenwirkungen
Wir leben im Zeitalter der Nebenwirkungen und können damit nicht gut umgehen. Warum das so ist, wird durch Langzeitbetrachtung klar. Die Welt ist ständig im Wandel, Natur UND Gesellschaft sind dynamisch. Wir wollen sie stabil halten, das führt uns in Risikospiralen. Die Dynamik der Natur ist nicht überall und ununterbrochen kontrollierbar. Nebenwirkungen und Probleme, die auf unbekannten Wechselwirkungen beruhen, sind normal. Die gegenwärtige globalisierte industrielle Welt ist keine stabile Formation, sondern ein Prozess der Mobilisierung, wie er noch nie zuvor möglich war. Fossile Energie treibt uns an. Je mehr Energie und Material wir für unsere Eingriffe verwenden, desto wirksamer und nebenwirksamer werden diese. Die Altlasten des nuklearen Zeitalters werden uns noch 5000 Generationen lang beschäftigen, etwa genau so lange liegt die Entwicklung des Homo sapiens zurück. Je mehr wir eingegriffen haben, desto mehr Verantwortung bleibt bei uns. „Historisches Erbe“ heisst „Ökologisches Erbe“.
Wissenschaftliche Unsicherheit ist keine Rechtfertigung für Untätigkeit, wenn plausible Hinweise auf potenziell schwerwiegende Gefährdungen vorliegen.
Unsere Entscheidungen heute werden sich noch zehntausende Jahre (Atommüll) oder länger (Klimawandel, Ozeane) auswirken. Es gibt keine überzeugenden Ansätze, wie die Menschheit mit diesem geschichtlich neuen Phänomen klug umgehen kann. Denn wir haben vieles geschaffen, was sich nicht schnell oder leicht ändern lässt.
Hoffnung
Trotz der teils nicht gerade rosigen Aussichten gibt es aber Grund zur Hoffnung, denn es gibt kein Naturgesetz, das uns in den Untergang treibt! WIR sind es, die über unsere Zukunft entscheiden!
Nach dem Vortrag diskutierten die Umwelthistorikerin Verena Winiwarter, die Nachhaltigkeitsforscherin Renate Hübner, Christian Salmhofer vom Klimabündnis und Landesrat Rolf Holub eifrig mit dem Publikum.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Barbara Lesjak.
Fotos: Krammer
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Der Katastrophenschutzreferent des Landes Kärnten verweist auch auf das realistische Szenario eines überregionalen Stromausfalls.