Hochrangige Experten diskutierten auf Einladung der Landwirtschaftskammer Österreich und der Landwirtschaftskammer Kärnten, im Rahmen einer Klartext-Veranstaltung, zum Thema „Wem gehört der Wald wirklich?“
Das Interesse an der Diskussion war größer als der Saal im Bildungshaus Schloss Krastowitz, so wurde dann auch die Diskussion in den ebenso gefüllten Vorraum übertragen.
Dass sich der Großteil des österreichischen Waldes in Privatbesitz befindet, scheint offenbar nicht sehr bekannt zu sein. Österreichweit sind es etwa 85%, in Kärnten sogar 96%. Bei diesen Besitzverhältnissen und dem weit verbreiteten Irrglauben, der Wald sei öffentliches Gut, sind natürlich Konflikte vorprogrammiert, die nur durch ein respektvolles Miteinander klein gehalten werden können. Denn es sind doch viele Interessen die unter einen Hut gebracht werden müssen, wie zum Beispiel die des Tourismus, der Wanderer, Schwammerlklauber, Sportler und Mountainbiker etc. und nicht zuletzt die der Waldbesitzer.
Knapp 50% der österreichischen Staatsfläche, also rund 4 Mo. Hektar, sind mit Wald bedeckt. Laut einer Umfrage ist für 93% der Österreicher der Wald Teil ihrer Kultur und Identität, 96% sind stolz auf den Wald und das wertvolle Holz.
Das Forstgesetz regelt einerseits den Schutz des Waldes, und gibt so den etwa 300.000 Menschen, die in der Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier ihren Lebensunterhalt verdienen, rechtliche Sicherheit. Andererseits gibt es auch genügend eigenverantwortlichen Spielraum.
Damit wir uns auch künftig im für alle wertvollen Erholungsraum Wald wohlfühlen können, kann es nur miteinander und nicht gegeneinander gehen. Im Sinne von "Respektiere deine Grenzen" muss ein vernünftiger Ausgleich auch weiterhin gewährleistet bleiben.
Fotos:Thomas Hude
Amzeige