Das "Volksstück" von Martin Sperr handelt von Mitmenschlichkeit und den Mechanismen von Ausgrenzung und Verfolgung und latenter Gewalt, die hinter scheinbar normaler Alltäglichkeit lauert. Die Niederschrift aus dem Jahre 1965 ist auch heute noch so aktuell wie damals.
Der schwule Abram ist aus dem Gefängnis entlassen und kehrt heim. Er ist, ebenso wie seine Mutter Barbara, eine Tagelöhnerin, ein Außenseiter. Auch Maria ist ein Schandfleck für die DorfbewohnerInnen – weil sie in einer nicht-legitimierten Beziehung mit ihrem Knecht lebt. Als "Dorftrottel" stigmatisiert ist Rovo, ihr verhaltensauffälliger Sohn. Die Magd Tonka wird als Hure gebrandmarkt. Zwischen den AußenseiterInnen entwickelt sich Zuneigung und Verständnis, Liebe – etwas, das ihnen ihre Umwelt nicht geben kann.
Ein emotionales und berührendes Stück, das zum Nachdenken anregt. Das Premierenpublikum benötigte einen kleinen Moment, bevor es zu Bravo-Rufen und Applaus kam. Einfach sehenswert.
Hinweis: Ab 13. Jänner 2024 findet im Anschluss an jede Vorstellung ein Nachgespräch mit dem Publikum im Zuschauerhaus statt.
Weitere Aufführungstermine:
Sa, 13.01.2024, 19:30
Mi, 17.01.2024, 19:30
Fr, 19.01.2024, 19:30
Di, 23.01.2024, 19:30
Do, 25.01.2024, 19:30
Mi, 31.01.2024, 19:30
Fr, 02.02.2024, 19:30
Fotos: Thomas Hude