LH Dr. Peter Kaiser und LK-Präsident Siegfried Huber haben im Vorjahr die Schaffung einer Anlaufstelle für slowenischsprachige Landwirtinnen und Landwirte in der Landwirtschaftskammer Kärnten vereinbart. Mit 18. Jänner 2024 nimmt die neu geschaffene „Beratungsstelle für slowenischsprachige Bäuerinnen und Bauern/Svetovalna služba za slovensko govorece kmetice in kmete“ nun ihren Dienst auf.
Die Beratungsstelle ist in der LK-Zentrale in Klagenfurt angesiedelt und direkt dem Kammeramt zugeordnet. Ab sofort ist sie die erste Anlaufstelle für alle agrarischen Fragen in slowenischer Sprache. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Fachreferaten in der Landwirtschaftskammer Kärnten und im Volksgruppenbüro des Landes ist sichergestellt, dass LK-Mitglieder, die der slowenischen Volksgruppe angehören, im Bedarfsfall Unterstützung in ihrer Muttersprache erhalten können. Das Büro ist für Parteienverkehr immer mittwochs von 9 bis 12.30 Uhr geöffnet.
“Mit diesem neuen Angebot unterstreichen wir unser Engagement für die slowenischsprachige Gemeinschaft in Kärnten. Es repräsentiert nicht nur einen bedeutenden Schritt zur Förderung der kulturellen Vielfalt und des Zusammenhalts in unserer Region, sondern dient auch als praktisches und alltagsnahes Hilfsmittel. Als Volksgruppenreferent freue ich mich, dass wir solche Initiativen unterstützen und vorantreiben”, so Landeshauptmann Peter Kaiser.
LK-Präsident Siegfried Huber betont im Zuge der Eröffnung der Beratungsstelle, dass die slowenischsprachige Volksgruppe gerade in der Bauernschaft stark verankert ist. „Wir wollen mit diesem Schritt ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber den slowenischsprachigen Bäuerinnen und Bauern setzen“, erklärt Huber, der sich bei Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser für die gemeinsame Initiative bedankt.
Als für die Beratungsstelle zuständige Mitarbeiterin ist ab sofort Dipl.-Ing. Maria Mader-Tschertou tätig. Die Agrarexpertin hat Agrarwissenschaften an der Universität für Bodenkultur studiert und ist bei vielen Bäuerinnen und Bauern in der slowenischen Volksgruppe in ihrer Funktion als Vorsitzende der Bäuerlichen Bildungsgemeinschaft KIS bekannt. Von 2011 bis 2023 war Dipl.-Ing. Mader-Tschertou als Kammerrätin in der Landwirtschaftskammer Kärnten für die Fraktion der Südkärntner Bäuerinnen und Bauern, SJK, aktiv. Gemeinsam mit ihrer Familie bewirtschaftet sie einen Bergbauernhof mit Mutterkuhhaltung in Windisch Bleiberg (Gemeinde Ferlach). „Es freut mich sehr, und ich sehe es als historischen Tag, dass es nun auch für die slowenischen Bäuerinnen und Bauern eine Anlauf- und Beratungsstelle in der Landwirtschaftskammer Kärnten gibt. Als ehemalige Kammerrätin kenne ich die Landwirtschaftskammer und ihre Aufgaben sehr gut und freue mich, unsere slowenischen Bäuerinnen und Bauern bei ihren Anliegen auch in ihrer Muttersprache zu unterstützen sowie mein Fachwissen und Netzwerk zur Verfügung zu stellen.“
Ing. Marjan Cik, Fraktionssprecher der Kärntner Bäuerinnen und Bauern, SJK, und Vorstand der Landwirtschaftskammer Kärnten, begrüßt die Eröffnung dieser Beratungsstelle: „Wichtig war es, etwas Positives, Neues und Zukunftsweisendes für die Landwirtschaft und für die Volksgruppe zu schaffen. In vielen Veranstaltungen wird die ‚Alpe-Adria-Region‘ mit Stolz gelebt, und bei sämtlichen Volksfesten wird mit viel Freude Alpenoberkrainer-Musik (Alpska muzika) gespielt und Kulinarik aus allen Regionen angeboten und konsumiert. Da speziell die Landwirtschaft mit Tradition und Kultur stark verwachsen ist und Regionalität unser Lebensmotto ist, ist die ‚Beratungsstelle für slowenischsprachige Bäuerinnen und Bauern/Svetovalna služba za slovensko govorece kmetice in kmete‘ ein wichtiger Schritt für unsere Volksgruppe.“
Bestmögliche Unterstützung
Die Beratungsstelle ist ein zusätzliches Serviceangebot der Landwirtschaftskammer Kärnten. „Gerade angesichts der großen Herausforderungen für die Land- und Forstwirtschaft müssen wir dafür Sorge tragen, dass alle unsere Bäuerinnen und Bauern bestmöglich unterstützt werden. Sie sind es, die die regionale Versorgung mit Lebensmitteln gewährleisten und seit Generationen einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen Grund und Boden vorleben“, erklären Kaiser und Huber abschließend.
Fotos und Video: Mein Klagenfurt