Die Narrengilde der Herzogstadt überzeugt wieder mit einem abwechslungsreichen Programm.
Mit der traditionellen Familiensitzung begann am Sonntag in St. Veit die fünfte Jahreszeit und die örtliche Gilde bereitete den Gästen in der Blumenhalle einen wahrlich vergnüglichen Nachmittag. Gleich vorweg: Philipp Subosits, als Herzog Philipp I., macht seine Sache als neuer Faschingsregent sehr gut. Der junge Kürschner strahlt großes Selbstvertrauen aus und gewinnt mit viel Charme die Herzen seiner „Untertanen“.
Fulminanter Beginn
Gleich am Anfang trat die komplette Gilde mit einer flotten Tanznummer in Erscheinung. In Anlehnung an die „Blues Brothers“ legten die Herren, mit Präsident Martin Kircher an der Spitze, eine flotte Sohle auf das Bühnenparkett.
Bei der anschließenden „Namla Show“ wurden Bundes-, Landes- und Lokalpolitiker kräftig durch den Kakao gezogen. Robert Ruhdorfer als Moderator und Barbara Kohlweg als interviewte Kindergärtnerin hatten die Lacher auf ihrer Seite. Unter anderem wurde St. Veit, die ehemalige Blumen- und Sonnenstadt als „Poller-Stadt“ ordentlich aufs Korn genommen.
Wie in den letzten Jahren ist auch diesmal die Garde, unter Major Melanie Tomaschitz, eine Augendweide: Die Tänzerinnen sind zum größten Teil auch Mitglieder des St. Veiter Turnvereins und zeigten bei insgesamt drei Auftritten beachtliches, akrobatisches Können.
Zwei Solonummern
Ganz alleine trat erstmals Sarah Schrei , allgemein auch als talentierte Laienschauspielerin bekannt, vor das Publikum. Sie verkörperte eine Kärntnerin in Wien und erntete viele Lacher, als sie von ihrem ausschweifenden Studentenleben berichtete.
Eine Klasse für sich: „Herr Karl“, Karl Pugganig. Der Malermeister brillierte mit einer Nummer, die sich inhaltlich in erster Linie mit den Tücken der Renovierung eines Eigenheimes befasst, welches sein Sohn vermeintlich günstig erworben hat. Die Faschingslegende zieht sich nach dieser Saison von der Bühne sowie von allen Gildenfunktionen zurück und hinterlässt nach 33 Jahren eine Lücke, die sich wohl nur schwer schließen lassen wird.
Beim anschließenden „Organversagen“ traten fünf Narren auf, die jeweils ein menschliches Organ darstellten, um ihr Leid in einer Selbsthilfegruppe, auszutauschen. Geleitet von Barbara Kohlweg, die im „richtigen“ Leben Ärztin ist und mit ihrem komödiantischen Talent schon sehr lange zu den Säulen des heimischen Faschings zählt.
„Die Amigos“, ein vierköpfiges Team aus dem Altersheim waren der Mittelpunkt einer höchst amüsanten Abenteuerreise. Karl, Hannes und Karl Stefan Pugganig bilden gemeinsam mit Mario Spaninger ein testosterongesteuertes Quartett, das die Lachmuskeln der Sitzungsbesucher aufs Äußerste strapazierte.
Der begnadete Musiker Mario Spaninger spielte danach mit seinen großartigen Kollegen Stefan Flores und Georg Gratzer Gitarrenmusik vom Feinsten. Zu bekannten Liedern lieferte das Trio eigene, extrem lustige Texte und wurde dafür mit viel Applaus belohnt.
Als kongeniales Duo waren Hannes Pugganig und Martin Kircher in dem Sketch „Modern Talking“ zu sehen. Die beiden Langzeitnarren glänzten mit heiteren Dialogen zur aktuellen Debatte, betreffend sexueller Übergriffe.
„Eheberatung“ hieß die letzte Sprechnummer. Ein Ehepaar (Karl Stefan Pugganig und Robert Ruhdorfer) beim Therapeuten, dargestellt von Harald Taupe, der versucht die Beziehung der Beiden zu retten. Das Resultat: Lachen ohne Ende im Saal!
Mit „Party, Party, Party“, einem Potpourri von Schlagerhits, und der Versammlung aller Akteure die vor und hinter dem Vorhang fleißig wirken, beendete die Gilde eine hochkarätige Sitzung mit hohem Spaßfaktor.
Text: Peter Pugganig
Fotos: Hubert Kraxner