„Kunst im Dom“ wird im Rahmen der Aschermittwochsliturgie mit Aschenkreuzspendung mit Bischof Josef Marketz am Mittwoch, 14. Feber, um 19 Uhr, eröffnet.
Per Definition war ein Orakel (insbesondere im antiken Griechenland) eine oft mehrdeutige oder unklare Äußerung, die von einem Priester oder einer Priesterin an einem Schrein als Antwort eines Gottes auf eine Anfrage gegeben wurde. Heute, in Zeiten des Transhumanismus, ist es wichtiger denn je, sich zu fragen: „Bist du ein Mensch?“ – eine Frage, die sowohl einer Maschine als auch einem Menschen gestellt werden kann und die die Notwendigkeit betrifft, sich der inneren Stimme bewusst zu sein – menschlich zu sein. Die slowenische Künstlerin Eva Petricc (*1983) beschäftigt sich im diesjährigen Kunstprojekt genau mit dieser Frage. ORAKEL – ein Ort in dir, der weiß: „Bist du ein Mensch?“ hat seinen Ursprung in der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie und wurde als dreidimensionale Installation mit dahinterliegenden Reflektoren erstellt, die einen Leuchteffekt erzeugen, kombiniert mit Sprachintervallen zu bestimmten Zeiten.
Veränderung
Die Welt – unser Planet und unsere Heimat, unser Leben – ist im Umbruch: Sie verändert sich rasant und wandelt immer schneller ihren aktuellen Zustand. Auch wir Menschen verändern uns. Nähern wir uns dem Punkt der „emotionalen Singularität“, nach dem nichts mehr so sein wird, wie es war oder jetzt ist? Die Kräfte, die unser Leben beherrschen, könnten uns zu Menschen machen, die auf Programme reagieren und mit Robotern wie mit Menschen interagieren. Nach welchem Programm werden wir entworfen werden? Welche Art von »Sprache« werden wir wählen? Werden wir sie noch selbst wählen können?“
Eine „innere Stimme“, die berührt
Das Orakel konzentriert sich auf die Integration von Botschaften durch Musik und Bild. Die Absicht der Künstlerin ist es, den Menschen durch Kunst die (sogenannte) innere Stimme näher zu bringen, so dass sie uns „berührt“, uns unser menschliches Selbst spüren lässt und uns auf diese Weise dazu ermutigt, „das Phänomen, was es bedeutet Mensch zu sein, so weit wie möglich zu bewahren“, bevor wir den Sinn dafür verlieren und unsere menschliche Sinnlichkeit in ein anderes Wesen bringen, in eine künstliche Intelligenz ...
Der Mensch und die KI
In naher Zukunft könnte es schwierig sein zu unterscheiden, welches Empfindungsvermögen, welche menschliche oder post-humane künstliche Intelligenz, echt ist. Beim KI-Empfindungsvermögen wird der Mensch als Katalysator benötigt, und je weiter die KI im Empfindungsvermögen voranschreitet, desto mehr Menschen werden als wesentliche Medien für die Weiterentwicklung der KI benötigt – bis zu dem Punkt, an dem die Rolle des Menschen möglicherweise überflüssig wird. Vielleicht bleibt noch Zeit, die Programme aktiv mitzugestalten, die uns bald definieren könnten; Wir definieren sie, und nicht sie definieren uns ...
Eröffnung am Aschermittwoch
Eröffnet wird die „Kunst im Dom“ im Rahmen der Aschermittwochsliturgie mit Aschenkreuzspendung mit Bischof Josef Marketz am Mittwoch, 14. Feber, um 19 Uhr. Musikalisch gestaltet wird die Messe von der Dommusik Klagenfurt mit der „Missa choralis“ von A. F. Kropfreiter. Die Messe wird auch unter www.kath-kirche-kaernten.at/domklagenfurtlive übertragen.
Künstlergespräch
Am Sonntag, 18. Feber, wird es um 17 Uhr ein Gespräch mit der Künstlerin und Dompfarrer Peter Allmaier zur Installation in der Domkirche geben – auch mit der Möglichkeit, Fragen zum Projekt zu stellen.
Fotos: Mein Klagenfurt