Lange hat die Errichtung eines neuen Heizwerkes gedauert, im März aber ist es fertig! Das Biomasse-Werk geht in Betrieb und sichert damit die Fernwärmeversorgung in der Landeshauptstadt langfristig ab.
Sowohl für die Stadt Klagenfurt, die Stadtwerke und auch die Betreiber der Anlage ist die Versorgung der Landeshauptstadt mit Fernwärme aus Biomasse ein Meilenstein. „In Klagenfurt ist europaweit ein einzigartiges Werk entstanden“, sagte Cornelius Grupp von der CAG Holding, die letztes Jahr bei dem Projekt der Riegler & Zechmeister Gruppe eingestiegen ist, bei der Werkpräsentation am Kraftwerksgelände. Gemeinsam tritt man unter dem Namen Bioenergiezentrum GmbH. auf.
„Ein jahrelanger Prozess wird erfolgreich abgeschlossen, sämtliche Einsprüche sind vom Tisch, das Werk kann anlaufen“, so eine zufriedene Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz als STW Eigentümervertreterin und im Interesse aller rund 27.000 Klagenfurter Fernwärmekunden. Wie die Bürgermeisterin betonte, waren die rund 50 Millionen Euro Investitionskosten eine wichtige Finanzspritze für die heimische Wirtschaft, die beim Bau eine wesentliche Rolle gespielt hat. „Weitere 14 Millionen Euro wurden in den Leitungsbau in die Stadt investiert“, so Mathiaschitz weiter. Somit stehen nach der Inbetriebnahme des Biomasse-Werkes mit dem kleinen Heizwerk am Südring und dem sanierten alten Fernheizkraftwerk – es dient nur mehr bei dringendem Bedarf zur Spitzenabdeckung – drei Heizwerke für die Versorgung der Landeshauptstadt zur Verfügung. „Und das alles bei einem gleichbleibenden günstigen Fernwärmepreis“, versicherte die Bürgermeisterin.
„Die Stadtwerke Klagenfurt haben das Thema Klimaschutz rechtzeitig erkannt und auf eine biogene und umweltschonende Wärmversorgung gesetzt“, hob Cornelius Grupp hervor. Der Unternehmer ist seit dem Vorjahr in das Kraftwerksprojekt involviert und hat wesentlich zum raschen Fortschritt beigetragen.
Eine Preisstabilität für die Kunden gab auch Vorstand Sabrina Schütz-Oberländer ab. „Der Fernwärmepreis wird konkurrenzfähig bleiben, unser oberstes Ziel bleibt die Reduktion von Feinstaub und Hausbrand“, betonte Schütz-Oberländer. Ihr Vorstandskollege Clemens Aigner führte an, dass mit dem Leitungsbau zur Stadtgrenze gleichzeitig auch auf die mögliche Besiedelung im Osten der Stadt Rücksicht genommen und zahlreiche Anschlussmöglichkeiten an das Leitungsnetz geschaffen wurden.
Als Brennstoff wird in der neuen Anlage Hackschnitzel verwendet. „Der Holzabfall kommt aus den heimischen Wäldern“, so Otto Zechmeister, der mit einem jährlichen Bedarf von rund 80.000 Tonnen Holz rechnet. Die Anlieferung erfolgt über rund 30 Lkw pro Tag, entladen wird direkt in der Lagerhalle. „Wir haben uns um einen hohen Lärmschutz bemüht“, so Zechmeister. Aus dem Kamin werden auch keine weißen Dampfschwaden aufsteigen, der Dampf wird rückgewonnen und wieder in Energie – Wärme bzw. Strom – umgewandelt. Der entstandene Öko-Strom wird in das Netz der Stadtwerke eingespeist.
Mit der Errichtung dieses Biomasse-Werkes hat die Stadt Klagenfurt einen deutlichen Schritt zur Erreichung der österreichischen Klimaziele gesetzt.
Text:Stadtwerke Klagenfurt AG
Fotos:Thomas Hude
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