Jedes Jahr am Muttertag gedenken kroatische Faschisten und europäische Rechtsextremisten der Opfer des Massakers von Bleiburg. Doch dieses Massaker hatte eine Vorgeschichte, welche diese Faschisten und Rechtsextremisten gerne verschweigen.
Nachdem deutsche und italienische Truppen 1941 Jugoslawien besetzt und zerschlagen hatten, gründeten kroatische Faschisten der Ustascha-Partei den „Unabhängigen Staat Kroatien“. Unter der Führung des Nazi-Kollaborateurs Ante Pavelic begannen die Kroaten binnen weniger Tage damit, Serben, Juden, Roma und Antifaschisten zu ermorden. Dazu errichteten sie in ganz Kroatien Konzentrationslager. In den ersten vier Monaten ihrer Herrschaft steigerten sich die Ustascha-Faschisten in einen sadistischen Blutrausch, der selbst die verbündeten deutschen Nazis entsetzte. 200.000 Menschen wurden in diesen ersten vier Monaten abgeschlachtet wie Vieh. Großteils verzichteten die kroatischen Faschisten darauf, ihre Opfer zu erschießen oder zu vergasen. Sie schlugen sie mit Knüppeln tot, schnitten ihnen die Halsschlagadern durch oder prügelten sie zu Tode. Frauen starben oftmals nach Massenvergewaltigungen. Die besondere Bestialität der kroatischen Völkermörder zeigte sich auch darin, dass sie eigene Kinder-KZ bauten, in denen sie die Kinder von Serben, Juden und Roma umbrachten. Bis 1945 fielen der kroatischen Mordmaschinerie mindestens 400.000, nach manchen Zählungen gar 600.000 Menschen zum Opfer. Etwa ein Drittel aller Serben, 95 Prozent aller Juden und 98 Prozent aller „Zigeuner“, wie man Roma damals nannte, wurden ermordet. Für diesen mehrfachen Völkermord, der mit dem Segen der örtlichen Katholischen Kirche verübt wurde, gab es keinen Anlass, sofern ein Genozid überhaupt einen Anlass haben kann. Die Serben, Juden und Roma hatten den Kroaten nichts getan.
Als sich die Niederlage des „Dritten Reichs“ im Weltkrieg abzeichnete, flüchteten zehntausende Ustascha-Truppen nach Kärnten, um sich hier den Briten zu ergeben. Die Briten, die mit Titos Volksbefreiungsarmee verbündet waren und die gerade erst mit eigenen Augen gesehen hatten, was die Nazis und ihre Verbündeten verbrochen hatten, lieferten die Kroaten aber den Jugoslawen aus. Die Jugoslawische Volksbefreiungsarmee nahm blutige Rache und beim „Massaker von Bleiburg“ starben an die 70.000 Kroaten, deren slowenische Verbündete und deutsche Kriegsgefangene. Eine furchtbare Tat, aber eben eine Tat mit einer Vorgeschichte. Nicht jeder einzelne in Bleiburg oder den darauf folgenden „Todesmärschen“ ermordete Kroate war an den Verbrechen gegen die Serben, Juden, Roma und Antifaschistinnen beteiligt gewesen, aber sie alle dienten in einer verbrecherischen Armee. Das gilt es zu bedenken, wenn am 12. Mai am Loibacher Feld bei Bleiburg extrem rechte Gruppierungen aus Kroatien aufmarschieren, um der Opfer des Massakers zu gedenken. Gegen eine Gedenkfeier wäre nichts einzuwenden, aber bei dieser Feier treten seit vielen Jahren immer wieder Faschisten auf, die offen mit der Ustascha sympathisieren. Man trägt dort faschistische Abzeichen und singt faschistisches Liedgut.
Es gibt keine Entschuldigung dafür, zehntausende Wehrlose zu erschießen. Aber es gibt auch keine Entschuldigung dafür, Faschisten zu verherrlichen, die mehr als eine halbe Millionen Männer, Frauen und Kinder bestialisch ermordet haben. Das Massaker von Bleiburg war die blutige Rechnung für einen Völkermord, für den es keinen anderen Anlass gegeben hatte als blanken Rassenhass. Der toten Ustascha-Truppen darf man trotzdem gedenken, aber bitte ohne deren Abzeichen zu tragen, deren Lieder zu singen und deren mörderische Ideologie zu vertreten.
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