Der Kärntner FPÖ-Chef Gernot Darmann forderte am Donnerstag beim Wahlkampfauftakt seiner Partei in Pörtschach, die Feiern zum 10. Oktober dürften keine „Multi-Kulti-Veranstaltungen“ mehr sein. Recht hat er! Die vielen Festwagen aus Botswana, Lappland, Dubai und Thailand waren bei den Umzügen in den vergangenen Jahrzehnten echt schon ein bisschen nervig.
„Berlin liegt unserem Kanzler zu Füßen“, bejubelte die Kronen Zeitung am Mittwoch auf ihrer Titelseite eine Deutschlandreise von Sebastian Kurz. Eleganter hat nicht einmal die Prawda in ihren besten Zeiten nach oben gebuckelt. Man kann die Begeisterung der „Krone“ aber verstehen, gehört die Zeitung doch Milliardären, deren Vermögen zu mehren Kurz' edelstes Anliegen ist.
Auf der von der „Krone“ umjubelten Deutschland-Tournee schwang sich unser Herr Bundeskanzler zum umgekehrten Robin Hood auf und wetterte im deutschen Fernsehen gegen Leute, die „gegen Reiche hetzen“. Und wirklich gibt es ja immer noch linksextreme Spinner, die die radikale Forderung stellen, Reiche sollten wie alle anderen Menschen Steuern zahlen - sogar auf Vermögen, das sie im Schweiße ihres Angesichts geerbt haben! Da seien unsere Regierung und ihre Jubelperser von „Krone“ & Co vor!
Innenminister Herbert Kickl gab am Freitag die Gründung einer 600 Mann starken „Grenzschutz-Polizei“ bekannt. Recht so! Die normale Polizei ist mit dem Sekkieren von österreichischen Ausflüglern und italienischen Einkaufs-Touristen ja völlig überfordert. Als ich die Wortfolge „Innenminister Herbert Kickl“ eintippte, jaulte die Autokorrektur meines Textverarbeitungsprogramms übrigens jammervoll auf und kündigte an, nach Tasmanien auswandern zu wollen.
Am Montag wollte Peter Pilz doch wieder ein Mandat im Nationalrat annehmen, doch leider wollte kein anderer Abgeordneter der Liste Pilz für Pilz sein Mandat abgeben. Gerüchteweise arbeitet Peter Pilz nun an einer neuen „Bewegung“ namens „Liste Peter Pilz gegen Liste Peter Pilz“ bzw. „Original Fidele Liste Pilz“.
Die SPÖ fährt unterdessen einen Oppositionskurs, der sich in Geradlinigkeit mit dem schwankenden Gang eines Trinkers messen kann, der gerade eine Flasche Schnaps konsumiert hat. Und wie dieser Trinker weiß die SPÖ nicht mehr so recht, wo links und rechts ist. Die einst große Partei lehnt gerade besoffen an einer Straßenlaterne und schimpft, dass ÖVP und FPÖ „zu viele Ausländer“ ins Land lassen würden - kein schöner Anblick. Kann da mal jemand eine Intervention organisieren?
Am Freitag verstarb Ute Bock. Die Frau hatte die letzten Jahrzehnte ihres Lebens ganz der Hilfe für Menschen gewidmet, die sich nicht selbst helfen können. Auf die Frage einer Journalistin, ob sie ein Gutmensch sei, antworte Frau Bock vor drei Jahren: „Dass ich versuche zu helfen, wenn einer was braucht, ist nicht gut, sondern normal“. Kein Wunder, dass Ute Bock von den immer lauter werdenden Bösmenschen in diesem Land gehasst wurde wie kaum jemand anderes. Selbst die Bösmenschen wissen nämlich ganz tief in ihren verhärmten Herzen, dass Menschlichkeit und Liebe besser sind als Unmenschlichkeit und Hass.
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