Nicht alles ist schlecht am Hypo-Debakel. Eine ganze Hundertschaft von Anwälten, Gutachtern und Richtern hat noch auf Jahre hinaus Lohn und Brot durch die kommenden Gerichtsverfahren zwischen Kärnten und seinen Gläubigern. Je länger es dauert, desto teurer wird es. Teuer, aber lustig. Lustig ist zum Beispiel, wenn die FPÖ es wagt, belehrende Wortmeldungen zum Thema abzugeben statt, wie es sich gehörte, die nächsten 100 Jahre schamvoll zu schweigen. Lustig sind auch Bundespolitiker, die mit dem Finger auf Klagenfurt zeigen, obwohl die Bundespolitik und die Bankenaufsicht komplett versagt haben. Lustig sind Kärntner Politiker, die tatsächlich meinten, sie könnten gewitzten Finanzfüchse vorspielen, Kärnten sei ganz ganz arm und habe überhaupt nix, was es verkaufen könnte. Und weil gerade alles so lustig ist, bringen wir ein paar Vorschläge, wie Kärnten seine Mega-Schulden abarbeiten könnte:
Aus all diesen schönen Vorschlägen wird natürlich nichts werden. Zum Handkuss wird wie üblich der Bürger kommen, der den Schaden auf vielfache Weise begleichen müssen wird. Freuen wir uns also schon auf kräftige Gebührenerhöhungen, zugesperrte Krankenhäuser und weitere Wohltaten, die uns blühen.
Womit wir leider nicht rechnen können sind Politiker, die mal ernsthaft bei sich selber sparen. Wir werden weiterhin in jedem Dorf einen Bürgermeister haben und drei Verwaltungsebenen, als lebten wir noch im 19. statt im 21. Jahrhundert. Und weiterhin wird es all die faktisch überflüssigen Posten und deren Stellvertreterposten geben, die kein Mensch mehr braucht. Angesichts des Ausmaßes des Hypo-Heta-Desasters würde man sich erwarten, dass zuerst einmal diese ganze aufgeblähte Verwaltung abgebaut wird, bevor man beim Volk auch nur einen Cent kürzt. Aber das hieße ja, dass unsere lieben Berufspolitiker sich ins eigene Fleisch schneiden müssten, und eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr als dass ein Politiker der eigenen Klasse was antut. Aber mal schauen, vielleicht wird man die Herrschaften dazu ja zwingen?
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