Nach einer ereignisreichen Vereinsgeschichte, die zweifelsfrei mit vielen Höhen und Tiefen versehen ist, gibt es bei den Klagenfurtern einen deutlichen Strategiewechsel: Mit Peter Pacult tritt ein Urgestein des österreichischen Fußballs den Trainerposten an. Der neue Plan scheint aufzugehen, denn nach längerer Durststrecke konnten die ersten beiden Siege in diesem Jahr bereits gefeiert werden.
Die Historie des noch jungen Vereins SK Austria Klagenfurt beginnt 2007. Damals im fließenden Übergang als inoffizieller Nachfolger des FC Kärnten gesehen, platzierten sich die Kicker in der Regionalliga Mitte. Doch die Gründung war alles andere als ein einfaches Spiel: Auf zahlreiche finanzielle Turbulenzen und personelle Differenzen in der Führungsebene folgten diverse Trainerwechsel, die den Erfolgskurs des vielversprechenden Fußballclubs eher hemmten, anstatt ihn nach vorne brachten.
Hintergrundwissen, das für die Auswahl Klagenfurt als EM-Stadt kein gutes Omen mit sich bringt. Beim Blick auf die EM Wettquoten bewegt sich Österreich zudem mit einem Stand von 101,00 (Stand: 8.3.) tendenziell im hinteren Viertel. Ist die Kombination Klagenfurt und Fußball aber wirklich so dunkel zu zeichnen? Ein Licht am Horizont lässt Hoffnung aufkommen. Seit Dezember 2020 sorgt der 1959 geborene Peter Pacult beim SK Austria Klagenfurt mit langjähriger Erfahrung, fordernden Strategien und seiner im österreichischen Fußball schon legendären Disziplin für neuen Aufwind. Aktuell spielt der SK Austria Klagenfurt in der 2. Liga und besetzt einen hoffnungsvollen 4. Tabellenplatz.
Wer ist Peter Pacult?
Der in Wien geborene Ex-Profispieler und Trainer startete seine Karriere 1981 als Stürmer beim Wiener Sport-Club und sorgte dort in drei Jahren für gute 43 Tore. Bis 1996 stand Pacult als aktiver und erfolgreicher Fußballspieler selbst auf dem Platz. Nach einem Jahr beim FK Austria Wien wechselte Peter Pacult auf die Trainerbank. Er betreute viele Vereine wie zum Beispiel den FC Kärnten, Dynamo Dresden, RB Leipzig und den unter seiner Führung zum Vizemeister geschmiedeten SK Rapid Wien, der mit Pacult auch die Teilnahme in der Gruppenphase der UEFA Europa League erreichte. Im Anschluss an ein kurzes Intermezzo beim Erstligisten OFK Titograd Podgorica aus Montenegro kehrt Pacult nun nach Österreich zurück.
Erste Spiele mit tollem Ergebnis
Fast schon stoisch und mit fokussierter Taktik haben sich die österreichischen Kicker um Markus Pink in der 16. Spielrunde gegen Blau-Weiß Linz bewiesen. In der 25. Minute sorgte der 30-jährige Stürmer mit einem akkuraten Kopfball für das ersehnte 1:0 gegen die starken Linzer. Am 6. März folgte in der 17. Runde dann ein optimales 3:2 gegen den FC Dornbirn, dank der glänzenden Tore von Kosmas Gkezos, Patrick Greil und Markus Pink. Klagenfurt liegt jetzt mit 28 Punkten nicht mehr allzu weit von Linz (31 Punkte) entfernt.
Die nächste Chance steht schon vor der Tür: In der 18. Runde am 12. März bieten die motivierten Kicker aus Klagenfurt den auf Tabellenplatz 15 liegenden Austria Wien II die Stirn. Alles in allem dürften beim SK Austria Klagenfurt noch ein paar Stellschrauben anzuziehen sein. Doch nach einem hervorragenden Start ins Fußballjahr 2021 unter Peter Pacult darf sich der Verein über gute Aussichten freuen. Die Trendwende ist in jedem Fall eingeläutet und lässt auf weitere Siege hoffen.