International stieg die Zahl der Millionäre im Jahr 2020 um 6,3 Prozent an, jetzt gibt es weltweit mehr als 20 Millionen davon. Ihr Gesamtvermögen wuchs um 7,6 Prozent auf beinah 80 Billionen Dollar an. Die 25. Ausgabe des World Health Reports enthält auch Zahlen zu Österreich. Demgemäß gab es auch hierzulande im Jahr 2020 5,3 Prozent mehr Dollar-Millionäre als 2019, damit sind es insgesamt 163.300 schwerreiche Menschen.
Zwischen 2018 und 2019 wuchs die Anzahl der österreichischen Millionäre sogar um 7,1 Prozent, der Trend hat sich also leicht abgeschwächt. Aufwärts geht es aber noch immer. Der World Wealth Report berichtet außerdem, dass die Superreichen dieser Erde sich im letzten Vierteljahrhundert zunehmend selbst um ihre Vermögensverwaltung kümmern, aber dafür fachkundige Beratung in Anspruch nehmen, vor allem, wenn volatile Marktsituationen eintreten. Der derzeitige wirtschaftliche Umbruch ist eine solche Situation, auch die Millionäre fürchten teilweise um ihr Geld und möchten so viel wie möglich davon retten.
Der reichste Österreicher ist mehrfacher Milliardär
Ob Dietrich Mateschitz solche Befürchtungen hegt, ist nicht bekannt. Er ist mit Abstand der reichste Österreicher, im Jahr 2020 belief sich sein Vermögen auf geschätzte 16,5 Milliarden Dollar. 2021 legte der Kontostand noch einmal kräftig zu, nun sollen es 26,9 Milliarden Dollar sein. Der Unternehmer ist Miteigentümer der Red Bull GmbH, die finanziellen Flügel hat er sich also gut verdient. Auf der Weltrangliste nahm Mateschitz 2020 „nur“ den 57. Rang ein, daran ist also noch zu arbeiten.
Die klassische „vom-Tellerwäscher-vom-Millionär-Story“, die in alten Zeiten im Wilden Westen für Furore sorgte, kursiert auch heute noch in den Köpfen. Tatsächlich besteht noch immer die Möglichkeit, sich ein eigenes kleines Geschäft aufzubauen und damit ganz groß herauszukommen. Marc Zuckerberg hat es mit seinem Facebook vorgemacht, es braucht nur eine zündende Idee und die nötige Kraft, viele Jahre am eigenen Traum zu arbeiten. Die Chance, auf diese Weise Millionär zu werden, ist zwar klein, aber vorhanden.
Der einfache Weg zum Reichtum?
Weniger Kraft erfordert es, einen Lottoschein auszufüllen und auf Fortuna zu setzen. Auch hier sind die Chancen, tatsächlich die richtigen Euromillionen Gewinnzahlen zu tippen und damit bis zu 230 Millionen Euro abzuräumen, ziemlich überschaubar. Trotzdem hat es so mancher bereits geschafft und muss sich nun nur noch darum kümmern, das vorhandene Vermögen zu hüten – und zu genießen.
Wenn der Jackpot die Obergrenze erreicht, fließen die überschüssigen Einnahmen übrigens an die Gewinnklassen darunter. Wird er viermal hintereinander nicht geknackt, teilen die Gewinner des nächstniedrigeren Rangs die Summe unter sich auf. Mit etwas Glück besteht damit die Möglichkeit, auch mit weniger als den berühmten fünf Richtigen zum Millionär zu werden.
Dietrich Mateschitz setzte auf eine fundierte Ausbildung, er absolvierte die Hochschule für Welthandel in Wien und schloss sein Studium mit dem Titel Diplomkaufmann (Dkfm.) ab. Anschließend betätigte er sich als Handelsvertreter für Jacobs Kaffee und Blendax. 1984 tat er sich mit der thailändischen Unternehmerfamilie Yoovidhya zusammen, um die Red Bull GmbH zu gründen. Mit Sicherheit wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass er eines Tages Milliardär sein würde, und doch arbeitete er unbewusst direkt darauf hin. Als Grundstoff für das heute weltberühmte Getränk "Red Bull" diente das Rezept für Krating Daeng, ein thailändischer Energy Drink, der Anfang der 70er-Jahre aufkam.
Red Bull änderte die Rezeptur etwas ab, hinzu kam ein stichfestes Marketingkonzept, das die Einführung des neuen Energy Boosters auf dem Weltmarkt begleitete. Mateschitz kommt aus dem Marketing und hat sein ganzes Können in dieses Projekt investiert; seine kreative Werbung war in den 80er- und 90er-Jahren überall bekannt. Außerdem sammelt der schwerreiche Unternehmer Flugzeuge und setzt diese als Werbeträger ein. Liebevoll nennt er seine Flieger "Flying Bulls. In Salzburg errichtete Mateschitz extra für sie einen Hangar, genannt Hangar-7 und geplant von Architekt Volkmar Burgstaller.
Weitere Millionäre in Österreich und ihr Hintergrund
Auf dem zweiten Platz der Liste der reichsten Österreicher hat es sich Johan Graf bequem gemacht. Er verfügt über 7,1 Milliarden Dollar, die aus seinem international tätigen Glücksspielkonzern stammen. Rang 3 belegt Georg Stumpf mit 6,5 Milliarden als Investor und Bauunternehmer – wieder ein anderer Weg, in die VIP-Klasse der Superreichen aufzusteigen.
René Benko auf dem vierten Platz ist Gründer der Signa Holding, ein österreichisches Immobilien- und Handelsunternehmen. Heute hat der Konzern 46.000 Mitarbeiter und darf sich über einen Jahresumsatz von 25 Milliarden Euro freuen. Allein 14 Milliarden Euro stecken im Immobilienvermögen. 2018 stieg Signa ins Mediengeschäft ein, reagiert also flexibel auf verschiedene Strömungen.
Fazit: Es gibt viele Wege zum Reichtum, aber kein Patentrezept. Leider.