Die IG Kultur Österreich und sämtliche Landesorganisationen weisen heute in einer Aussendung auf die massiven Existenzprobleme im Kunst- und Kulturbereich hin und üben scharfe Kritik an Kulturminister Werner Kogler und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.
Die Aussendung im Wortlaut:
Bevor es dunkel wird. Die aktuelle Rekordinflation sowie die hohen Energiekosten konfrontieren den gemeinnützig tätigen Kunst- und Kulturbereich erneut mit massiven Existenzproblemen. Die Politik spart währenddessen an Antworten.
Das Defizit kulturpolitischer Strategien ist in Österreich seit langem bekannt, in den Krisen zeigt es jedoch seine fatalen Auswirkungen: Kultureinrichtungen, die stark energieabhängig sind, immer prekär arbeiten mussten und dennoch kaum Rücklagen bilden durften, konnten nur sehr selten in die nachhaltige Reduzierung von Energiekosten investieren. Jetzt trifft sie die Preisentwicklung mit voller Härte und stellt sie vor schier unüberwindliche Hindernisse.
Die beunruhigende Erhöhung der Energiekosten und die steigende Inflation sind für alle in diesem Land offenkundig. Private, Unternehmen, Bildungseinrichtungen und der gemeinnützige Bereich stehen vor existenzbedrohenden Problemen. Während an Energiezuschüssen für gewinnorientierte Unternehmen im Wirtschaftsministerium gearbeitet wird, ist Hilfe für gemeinnützige Einrichtungen nicht in Aussicht, obwohl der Kulturbereich seit mehreren Wochen öffentlich dazu urgiert. Während Theater, Programmkinos, Konzerträume, Galerien, Produktions- und Proberäume weiter den Bedürfnissen ihres diversen Publikums entsprechen und innovative Programme entwerfen, droht die Kapitulation wertvoller Kunst- und Kulturarbeit vor massiv steigenden und knappe Kulturbudgets überfordernde Kosten.
Weder der zuständige Kulturminister Werner Kogler noch Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer haben bisher jedoch eine bundesweite Lösung angekündigt. Dabei braucht es dringender denn je eine klare Ansage zu einer adäquaten Budgetanhebung auf allen Förderebenen.
Die IG Kultur Österreich, die IG KiKK und die anderen Landesorganisationen fordern daher dringend drei Maßnahmen:
Kultureinrichtungen brauchen jetzt dringend Hilfe, bevor es dunkel wird in der österreichischen Kultur, das Publikum und die kulturelle Vielfalt verschwinden. Wir fordern daher die Politik zu einem raschen und nachhaltig wirksamen Handeln auf.