Mit Schulbeginn gehören sie vor Schulen und bei Schutzwegen wieder zum alltäglichen Straßenbild – die Schülerlotsen und Schulwegspolizisten, die, ausgestattet mit Signalkelle und einer leuchtenden Weste, morgens und mittags und bei jedem Wetter die Schülerinnen und Schüler seit über 50 Jahren sicher über Kreuzungen bringen. Viele sind ehrenamtlich im Einsatz, um in ihrer Freizeit die Schulwege zu sichern.
„Der Weg in den Schulunterricht und von der Schule nach Hause birgt viele Gefahren – besonders, wenn stark befahrene Straßen überquert werden müssen. Oft kommt Hektik in den frühen Morgenstunden und schlechte Sicht und Nebel in der dunklen Jahreszeit noch dazu. Gerade Volksschulkinder brauchen dabei Unterstützung, damit sie sicher über die Straße kommen. Ohne die vielen freiwilligen Helfer wäre die Sicherung der Schulwege in dieser Form nicht möglich“, betonte Verkehrssicherheitsreferent Sebastian Schuschnig heute, Mittwoch, im Rahmen einer Pressekonferenz gemeinsam mit Hans-Peter Mailänder von der Verkehrsabteilung Landespolizei Kärnten und Marie-Christin Mossegger von der LandeschülerInnenvertretung. Kärntenweit stehen derzeit insgesamt 235 Ehrenamtliche im Einsatz.
Doch es wird immer schwieriger, alle wichtigen Schutzwege und Kreuzungen mit den vorhandenen freiwilligen abzudecken. Auch für das neue Schuljahr werden landesweit noch Ehrenamtliche gesucht. „Wir brauchen jede Unterstützung, um möglichst viele Gefahrenstellen vor Schulen abzusichern. Jeder von uns kann dafür einen wichtigen Beitrag leisten“, appelliert Schuschnig. Dafür wird vom Land eine Informationsoffensive gestartet, damit sich künftig mehr Schülerlotsen oder Schulwegspolizisten melden. Nicht nur Schülerinnen und Schüler können ab der siebenten Schulstufe als Schülerlotsen aktiv werden, sondern auch Eltern, Studierende oder Personen im Ruhestand.
„Jede Unterstützung ist für uns eine enorme Erleichterung und hilft uns dabei, an vielen Standorten die Schulwege zu sichern. Aber es gibt noch sehr viele Standorte ohne Schülerlotsen. Daher sind wir für zusätzliche Interessierte sehr dankbar,“ betont auch Hans-Peter Mailänder.
Schuschnig bedankt sich bei allen Schülerlotsen und Schulwegspolizisten, die tagtäglich im Einsatz sind: „Durch diesen Einsatz konnten bereits viele Unfälle verhindert werden. Dafür gebührt allen mein größter Respekt und Dank“, so der Landesrat.
Schuschnig plädiert dafür, dass es künftig für jene, die ehrenamtlich die Schulwege sichern, verstärkt Anreize geben soll. „Wer als Schülerlotse ehrenamtlich aktiv war oder ist, sollte bei Bewerbungen im öffentlichen Dienst einen Bonus erhalten“, schlägt der Landesrat vor.
Auch die LandesschülerInnenvertretung will bei ihrer alljährlichen Tour durch Kärntens Schulen auf die Relevanz von Schülerlotsen aufmerksam machen: „Wir werden die Problematik an die Direktionen und Schulsprechern kommunizieren. Denn mit jedem zusätzlichen Schülerlotsen wird der Schulweg für unsere Schülerinnen und Schüler sicherer“, betont Marie-Christin Mossegger.
Die ehrenamtliche Schulwegssicherung wird von der Verkehrsabteilung der Landespolizei Kärnten gemeinsam mit den Schulen organisiert. Die Schülerlotsen und Schulwegspolizisten erhalten eine theoretische sowie praktische Ausbildung und werden im Anschluss entsprechend ausgestattet. Interessierte können sich direkt bei den Schuldirektionen melden. Diese nehmen in weiterer Folge Kontakt mit der lokalen Polizeiinspektion auf.
Foto: Büro LR Schuschnig/Taltavull