Das Stadttheater Klagenfurt startet am 15. September 2022 mit Siegfried, dem zweiten Teil des großen Ring-Projekts, in die neue Spielzeit. Regie führt Intendant Aron Stiehl, die musikalische Leitung übernimmt Chefdirigent Nicholas Milton.
Ein geheimnisvoller Wald, ein schlafender Lindwurm, magische Gegenstände und ein Happy End – in der sinfonischen Anlage der Ring-Tetralogie Richard Wagners ist Siegfried das Scherzo. Doch auf der vordergründig optimistischen Handlung lastet bleiern die Vergangenheit und stellt die alten Fragen: Kann Wotans "Großer Plan" noch gelingen? Oder führt jeder Versuch, verbessernd in den Lauf der Welt einzugreifen, ins Verderben?
Der furchtlose Held, der das Zauberfeuer Wotans zu durchschreiten und die schlafende Brünnhilde zu erwecken vermag, muss erst noch heranwachsen: Siegfried, der Sohn des inzestuösen Zwillingspaares Siegmund und Sieglinde, wird im Wald von seinem Stiefvater Mime aufgezogen. Dieser entwickelt eigene Pläne, als er feststellt, dass sein Ziehsohn offenbar völlig furchtlos ist. Mit dem neu geschmiedeten Schwert seines Vaters soll Siegfried Fafner töten, der in Gestalt eines Lindwurms den Nibelungenhort bewacht, ihm seinen Schatz und vor allem den Ring rauben,
und schließlich Mime ins offene Messer laufen, dem dann die Macht des Rheingolds gehörte. Der Plan zerschlägt sich: Siegfried erfährt von Mimes Vorhaben, tötet den Stiefvater und zieht in die Welt. Doch auch Wotan ringt mit seinem Plan vom furchtlosen Helden: Dass Siegfried stärker ist als er, kann er nur schwer ertragen. Und dann packt Siegfried vor der schlafenden Brünnhilde doch noch die Furcht. Er vermag sie zu überwinden und die Schlafende aufzuwecken. "Im höchsten Liebesjubel auflachend" erkennen sich die beiden als Liebespaar. Die Erfüllung von Wotans Plan erscheint möglich, doch Brünnhilde sieht bereits die Schatten der Götterdämmerung heraufziehen.
Als Siegfried ist Tilmann Unger zu sehen, der gebürtige Kärntner Thomas Ebenstein, Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, gibt sein Rollendebüt als Mime. Markus Marquardt, er stand in der Walküre bereits als Wotan auf der Bühne, übernimmt die Rolle des Wanderer. Außerdem kehrt Aytaj Shikhalizada nach ihrem Hausdebüt als Olga (Eugen Onegin) in der Rolle der Erda zurück ans Stadttheater.
MUSIKALISCHE LEITUNG Nicholas Milton
REGIE Aron Stiehl
BÜHNE UND KOSTÜME Okarina Peter, Timo Dentler
DRAMATURGIE Markus Hänsel
SIEGFRIED Tilmann Unger MIME Thomas Ebenstein
DER WANDERER Markus Marquardt
ALBERICH KS Stefan Heidemann
FAFNER Rafal Pawnuk
ERDA Aytaj Shikhalizada
BRÜNNHILDE Yanhua Liu
STIMME DES WALDVOGELS Ava Dodd
Kärntner Sinfonieorchester
Weitere Vorstellungen bis 22. Oktober 2022
Einführung vor jeder Vorstellung um 17.00 Uhr
Dauer ca. 5 Stunden, zwei Pausen
Foto: Arnold Pöschl