Nach dem Ende einer intensiven Badesaison mit tausenden Besucher*innen an heimischen Seen starten die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) wieder Seenreinigungsaktionen. Von Mitte September bis Oktober werden zahlreiche Badeseen in mehreren Bundesländern von unliebsamem Unrat wie Fahrrädern, Autoreifen, Stahlfässern, Sonnenschirmen, Liegestühlen, Plastiksackerl, Alu-Dosen, Flaschen oder anderem Müll der sich am Grund der beliebten Gewässer befindet, befreit. Gemeinsam mit der Österreichischen Wasserrettung, regionalen Tauchsportvereinen, der Freiwilligen Feuerwehr und Gemeinden werden rund 100 Freiwillige an Seen in Oberösterreich, Kärnten, Steiermark und Salzburg im Einsatz sein, um Seeufer und Seegrund zu reinigen.
„Nur gemeinsam mit den regionalen Vereinen und Organisationen können wir diese österreichweiten Seenreinigungsaktionen durchführen. Sie sind seit Jahren wichtige und bewährte Partner für die Bundesforste. Danke für das tolle Engagement der vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer!“, zeigt sich Georg Schöppl, Vorstand für Finanzen und Immobilien der Bundesforste, die mehr als 70 der größeren Seen des Landes nachhaltig betreuen, über die Zusammenarbeit erfreut. „Es ist unsere Aufgabe, gemeinsam mit allen Verantwortlichen die uns anvertrauten Gewässer bestmöglich zu schützen und im Sinne der Nachhaltigkeit für zukünftige Generationen zu erhalten“, so Schöppl weiter. Die erste Seenreinigungsaktion findet am 16. September am Grundlsee statt, weitere folgen an Traunsee, Ossiacher See, Wörthersee, Erlaufsee und Fuschlsee.
Gemeinsam sensible Ökosysteme schützen
Die heimischen Seen sind sowohl beliebte Naherholungsgebiete als auch wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Am Grund der Gewässer finden sich allerdings meist auch Gegenstände, die entweder durch Stürme oder unachtsame Entsorgung in die Gewässer gelangen und die Badeseen verunreinigen. All das bergen die freiwilligen Helfer*innen der regionalen Vereine und Organisationen, ausgerüstet mit Netzen und weiterem Tauchzubehör. Die Tauchgänge finden dabei vorwiegend in ufernahen Bereichen bis zu einer Tiefe von rund 20 Metern statt. „Wir stellen fest, dass das Umweltbewusstsein in den letzten Jahrzehnten erfreulicherweise zugenommen hat“, so Schöppl. „Dennoch bringen die Taucherinnen und Taucher immer wieder auch Fundstücke an die Oberfläche, die im See nichts verloren haben, weil sie Wasserqualität und Ökosystem gefährden könnten.“ Diese müssen jedenfalls aus den Gewässern entfernt werden, um die sensiblen Ökosysteme zu schützen. Die umweltgerechte Entsorgung des geborgenen Mülls übernehmen die Bundesforste in Zusammenarbeit mit den Gemeinden.
Kärnten: Seenreinigung am Wörthersee und Ossiacher See
Rund 15 Taucher*innen der Wasserrettung Kärnten befreien am 25. September vormittags den Grund des Ossiacher Sees und die Uferbereiche bei der Schiffanlegestelle im Gemeindegebiet von Ossiach von allerlei Unrat. Gemeinsam mit den Stadtwerken Klagenfurt sind weitere Seenreinigungsaktionen im Rahmen des Projekts „Sauberer Wörthersee“ für Ende September am Wörthersee geplant (genauer Termin wird noch fixiert).
Nachhaltige Seenbewirtschaftung
Die Bundesforste pflegen, schützen und bewirtschaften 74 der größeren Seen (größer als ein Hektar Wasserfläche) sowie zahlreiche Kleinseen in Österreich im Sinne der Nachhaltigkeit. Mit 45 Naturbadeplätzen erhalten sie einen freien und öffentlichen Zugang zu diesen Naturjuwelen und tragen mit regelmäßigen Seenreinigungsaktionen zu ungetrübtem Badevergnügen bei. Darüber hinaus engagieren sich die ÖBf bei Naturschutzprojekten und setzen zahlreiche Maßnahmen wie Uferrenaturierungen oder Verbesserungen von Fauna und Flora an den Seen um.
Foto: ÖBf-Archiv/D. Gollner