Intelligente KI-Technologie für mehr Sicherheit und Entlastung: Caritas Kärnten setzt im Haus Martha auf Nobi-Lampen
Die Caritas Kärnten geht in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Kärnten neue Wege in der stationären Pflege. Im Pflegewohnhaus Haus Martha in Klagenfurt wurden in zwei Stockwerken innovative und KI-gestützte, intelligente Deckenleuchten, sogenannte Nobi-Lampen, installiert, die automatisch Stürze erkennen und sofort „um Hilfe rufen“. Mit diesem Projekt möchte die Caritas nicht nur Vorreiterin beim Einsatz moderner Technologien in der Pflege werden, sondern auch ihr Pflegepersonal im Arbeitsalltag entlasten.
Sie erkennen automatisch, wenn jemand stürzt, und alarmieren innerhalb von Sekunden das Pflegepersonal. Bei Bedarf kann sogar eine Zwei-Wege-Kommunikation über die Lampe gestartet werden. So wird schnelle Hilfe gewährleistet, besonders nachts, wenn lange Liegezeiten nach Stürzen bisher ein großes Risiko darstellten.
„Wir sehen uns als moderne Arbeitgeberin, die innovative Wege geht, um gute Pflege unter bestmöglichen Bedingungen sicherzustellen – für unsere Bewohner*innen ebenso wie für unsere Mitarbeitenden“, erklärt Donata Rössler-Merlin, Bereichsleiterin für stationäre Betreuung und Pflege bei der Caritas Kärnten. „Der Einsatz solcher Technologien ist für uns ein Herzensprojekt: Sie erhöhen die Sicherheit unserer Bewohner*innen und verringern gleichzeitig beispielsweise den Stress im Nachtdienst, wo Personalressourcen meist besonders knapp sind.“
Im Rahmen des KWF-geförderten FutureCare-Pilotprojekts in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Kärnten wird diese Technik nun in zwei Stockwerken des Hauses auf Herz und Nieren getestet. „Wir wollen mit diesem angewandten Forschungsprojekt und dem praxisnahen Einsatz solcher hochmodernen Technologien im Pflegealltag einen direkten Mehrwert und Nutzen für den Pflegebereich schaffen. Damit können wir auch verschiedene alltagsrelevante und ethische Themenfelder, die weit über den reinen Technologieeinsatz hinausgehen, deutlich besser adressieren und erfassen“, sagt Johannes Oberzaucher,
Professor für den Bereich Active and Assisted Living am Alternsforschungszentrum IARA der Fachhochschule Kärnten: Die wissenschaftliche Begleitung schafft Sicherheit: Nobi-Lampen ermöglichen nicht nur eine rasche Hilfeleistung, im Schnitt unter 100 Sekunden, sondern beugen durch ein intelligentes Lichtkonzept und die Erkennung von Verhaltensmustern auch aktiv vielen Stürzen vor. Die entstehenden Daten bleiben datenschutzkonform im Haus Martha, da keine Bilder gespeichert oder übertragen werden. Die Erkennung erfolgt anonymisiert direkt in der Lampe, was einen klaren Vorteil im Hinblick auf Ethik und Privatsphäre darstellt.
Gabriele Gangl, Pflegedienstleiterin im Haus Martha, betont: „Durch die wissenschaftliche Begleitung können wir sicherstellen, dass die Technik tatsächlich das tut, was sie verspricht, und wie sie konkret zum Nutzen unserer Bewohner und Bewohnerinnen sowie unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beiträgt. Es macht uns stolz, bei so einem zukunftsweisenden Projekt von Anfang an dabei zu sein.“
Soll die innovative Technologie künftig auch in weiteren Häusern zum Einsatz kommen, setzt die Caritas auf die Unterstützung von Partnern und Partnerinnen, etwa aus Stiftungen, und fordert angesichts fehlender öffentlicher Subventionen für die Digitalisierung in der Pflege in Kärnten ein Umdenken in Politik und Verwaltung.
Rössler-Merlin erklärt: „Die Versorgung älterer und pflegebedürftiger Menschen ist eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen. Wir brauchen neue Ansätze und Lösungen, um die Zukunft der Pflege zu gestalten.“
Alle Infos unter: www.caritas-pflege.at/kaernten
Foto: Caritas/Johannes Leitner