Verunreinigtes Trinkwasser in Klagenfurt, die aktuellen Entwicklungen auf einen Blick:;
„Seitens der Stadt wird seit Bekanntwerden der Situation alles getan, um die Bevölkerung einerseits auf dem Laufenden zu halten und zu informieren, aber auch um eine reibungslose Trinkwasserversorgung für die Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten“, betont Scheider. Dass die Stadt die richtigen Schritte zur richtigen Zeit gesetzt hat, bestätigten in der heutigen Sitzung des Einsatzstabes alle Teilnehmer der Stadt, der Einsatzorganisationen und der Landesregierungsabteilungen. „Unisono wurde mehrfach betont, dass der Austausch reibungslos funktioniert hat und vorbildlich gehandelt wurde“, so der Bürgermeister.
Auch der Informationsablauf war stets am Punkt. „Man kann die Situation von Donnerstag und Freitag nicht miteinander vergleichen“, bestätigt Amtsärztin Dr. Nadja Ladurner vom Gesundheitsamt der Stadt Klagenfurt. Am Donnerstag hat es sich bei einer routinemäßigen Kontrolle um 1 von 9 Proben gehandelt, die einen erhöhten Wert angezeigt hat. „Solche Fälle werden örtlich abgegrenzt behandelt, der Fehler wird dann im hauseigenen Leitungssystem analysiert“, so Dr. Ladurner. Als am Freitag im selben Labor Ergebnisse aus Proben von Wohnanlagen 7 von 12 Werten an mehreren Stellen des Stadtgebietes angezeigt haben, wurde seitens der Gesundheitsbehörde umgehend die Empfehlung, das Wasser vor dem Trinken abzukochen, auszugeben.
Die Versorgung der Bürger, aber auch der Institutionen bleibt weiterhin aufrecht. Die Stadt Klagenfurt versorgt öffentliche Einrichtungen und städtische Bildungseinrichtungen (Kindergärten, Horte, Schulen), Privatkindergärten und Privatschulen werden von den Stadtwerken versorgt.
Auf dem Klagenfurter Messegelände werden weiterhin Trinkwasserflaschen ausgegeben. Auch „Berglandmilch“ unterstützt die Aktion mit in Tetrapak abgefülltem Trinkwasser aus Oberkärnten. „Eine unglaublich tolle Unterstützung“, zeigt sich Bürgermeister Christian Scheider erfreut, ebenso wie über das Angebot von Villachs Bürgermeister Günther Albel, der ebenfalls sofortige Hilfe angeboten hat.
Eine wichtige Schnittstelle in der Organisation der Trinkwasserversorgung war vom ersten Tag an die Klagenfurter Berufsfeuerwehr. Täglich wurden 70.000 bis 80.000 Liter Trinkwasser an die Institutionen und die Bevölkerung weitergegeben, so Wolfgang Germ, stellvertretender Branddirektor der Berufsfeuerwehr und Mitglied des Einsatzstabes.
Dort wird das Wasser in kleinere Behälter umgefüllt und von den Mitarbeitern der Stadt und den Stadtwerken zu den einzelnen Institutionen, wie Schulen und Kindergärten gebracht. Weiters wird ab Samstag zudem auf dem Messegelände eine eigene Aufbereitungsanlage errichtet, damit Wasser direkt vor Ort gereinigt und abgefüllt werden kann.
Mit Hochdruck arbeiten die Stadtwerke Klagenfurt weiter an der Ursachenforschung und daran, möglichst absehbar wieder einzelne Stadtteile mit sauberem Trinkwasser versorgen zu können. Derzeit wird das 900 Kilometer lange Wasserleitungsnetz Richtung Westen gespült. Zeigen mehrere aufeinanderfolgende Proben in Stadtteilen einen Null-Wert an, kann in diesem Stadtteil wieder bedenkenlos Leitungswasser getrunken werden.
Weiters lässt sich der Keimherd, an dem die Bakterien ins Netz gelangen, durch die erneut erhöhten Werte im durchspülten Wasserleitungssystem besser eingrenzen. „Wir ziehen derzeit 20 Proben täglich“, bestätigt STW-Vorstand DI Erwin Smole.
Weiterhin gilt die vorsorgliche Empfehlung der Gesundheitsbehörde im Stadtgebiet und in Teilen der Gemeinde Magdalensberg, Wasser aus der Leitung vor dem Trinken in einem Topf oder mit einem Wasserkocher abzukochen. Dann ist es ohne Bedenken genussfähig. Händewaschen, Zähneputzen, Duschen oder Baden sind mit Leitungswasser unbedenklich. Mit den neuen Ergebnissen der Beprobungen ist am Donnerstag zu rechnen.
Nach wie vor gilt für das gesamte Klagenfurter Stadtgebiet die vorsorgliche Empfehlung der Gesundheitsbehörde, Wasser zum Trinken vorher abzukochen. Die Nachfrage nach den von der Stadt kostenlos zur Verfügung gestellten Wasserflaschen ist auch am Dienstag ungebrochen groß. Daher wird die von Bürgermeister Christian Scheider initiierte Wasserverteilaktion auf dem Messeparkplatz verlängert. Klagenfurter Bürgerinnen und Bürger können bis auf Weiteres von 8 bis 20 Uhr auf dem Messegelände (Parkplatz „P3“ – Einfahrt Florian-Gröger-Straße 39) kostenlos Wasserflaschen abholen. Je nach Bedarf wird die Aktion kurzfristig auf weitere Tage ausgedehnt.
Hotline Abteilung Soziales
Ebenso bleibt das Angebot der Abteilung Soziales bestehen, welches täglich von 8 bis 15 Uhr kostenloses Wasser für alte und gebrechliche Menschen, körperlich beeinträchtigte Personen sowie für Kranke und Bettlägerige bereitstellt. Ansprechpartner ist die Sozialombudsstelle der Stadt Tel. 0463 537 3755. Dieses Angebot gilt ausschließlich für Menschen, die aufgrund eines Gebrechens das Haus bzw. die Wohnung nicht verlassen können!
Um zusätzlich ein Informationsservice seitens der Stadt zu bieten hat die Stadt eine umfassende Informationsseite mit Antworten zu oft gestellten Fragen eingerichtet. Der direkte Link dazu lautet: www.klagenfurt.at/trinkwasser. Die Informationen auf der Seite werden täglich aktualisiert.
Foto: Bundesheer/Symbolbild