Vor zehn Jahren wurde der Managementplan für das Europaschutzgebiet Lendspitz-Maiernigg in Klagenfurt vom Büro E.C.O. - Institut für Ökologie mit dem Ziel erarbeitet, die Flora und Fauna in der Ostbucht des Wörthersees zu bewahren und zu fördern. Heute, rund eine Dekade später, zeigt sich folgender Erfolg durch die Betreuungskontinuität:
Der Erfolg des Managementplans wäre ohne die Unterstützung der aktuellen Partnerinnen und Partner nicht möglich gewesen. Der Magistrat Klagenfurt (Abteilungen Bildung und Klima- & Umweltschutz), das Land Kärnten (Abteilung 8), und die Stadtwerke Klagenfurt, die seit 2023 das Projekt unterstützen, spielen eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung der Umsetzungsmaßnahmen.
Besonders erfreulich ist das große Interesse der Kinder: Bei Führungen zeigen sie sich begeistert für die Natur und lernen spielerisch, wie wichtig der Schutz der Umwelt ist. Weiters führen Ranger und Rangerinnen Aufklärungsarbeit im und um das Schutzgebiet durch und stehen den Besucher und Besucherinnen mit Rat und Tat zur Seite.
„Der Ansatz, Bildung spielerisch in der Natur zu vermitteln trifft den Puls der Zeit“, hebt Bildungsreferent Ronald Rabitsch hervor. „Schon die Kleinsten sollen einen positiven Zugang zur Natur in Klagenfurt erfahren.“
Die Sichtbarkeit und Wahrnehmung des Schutzgebiets für die Klagenfurter Bevölkerung wurde wesentlich verbessert. Besucherlenkung- und Besucherinformation werden jährlich mit unterschiedlichem Schwerpunkt umgesetzt.
Schilfschutzmaßnahmen werden laufend installiert und die Besucherinnen und Besucher für den Schutz der Natur sensibilisiert. So wird auch den Schilfbewohnern wie der scheuen Zwergdommel oder den Jungfischen genügend Rückzugsraum im Schilf geboten werden. Die Wasservögel des Wörthersees stehen 2024 auch im Mittelpunkt der Rätselrallye, welche mit Unterstützung der Stadtwerke Klagenfurt im Strandbad Klagenfurt für Spannung sorgt.
Ein Schwerpunkt der Arbeit der letzten Jahre war die Bekämpfung von Neophyten, also gebietsfremden Pflanzenarten, die bei ungebremster Ausbreitung das ökologische Gleichgewicht stören können. Durch gezielte Eingriffe konnte die Ausbreitung dieser Pflanzen eingedämmt werden. Auch die ökologische Bewirtschaftung der Wiesen steht weiterhin im Fokus.
Mehrere kleine Gewässer wurden angelegt, die den Tieren sichere Laichstätten bieten. Diese Maßnahmen tragen wesentlich zur Erhaltung der Amphibienvielfalt in der Region bei und unterstützen den ökologischen Kreislauf.
Das Europaschutzgebiet Lendspitz-Maiernigg ist heute ein Vorzeigeprojekt für den Schutz von Natur und Artenvielfalt in einem urbanen Raum. Die vergangenen zehn Jahre haben gezeigt, dass durch gezielte Maßnahmen und starke Partnerschaften viel für den Erhalt und die Förderung unserer Umwelt im städtischen Raum erreicht werden kann. „Nur eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit im Schutzgebiet bringt den bestmöglichen Erfolg“ ist Klima- und Umweltschutzreferent Alexander Kastner überzeugt.
Auch in Zukunft wird es wichtig sein, die Bemühungen fortzusetzen, um dieses Naturjuwel in der Ostbucht des Wörthersees zu bewahren. „Die aktive Betreuung des Europaschutzgebiets ist absolut unterstützenswert“, meint Umweltreferentin Sara Schaar. „Gerade am touristisch geprägten Wörthersee müssen die letzten Naturzonen mit ihren typischen (Wasser-) Bewohnern erhalten bleiben, damit auch nachfolgende Generationen die intakte Umwelt und Natur im Europaschutzgebiet Lendspitz-Maiernigg genießen können.“
2023 wurde das Europaschutzgebiet Lendspitz-Maiernigg auch zum Ramsar-Gebiet erklärt, also zum Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung.
Foto: Stadtpresse Klagenfurt