SPÖ Kärnten: BSA Podiumsdiskussion - „Kein Kind bleibt zurück – Wunschtraum oder Realität?“
Kaiser: Bei Kindern darf es keine „ Gewinner oder Verlierer“ geben - das Bildungssystem braucht mehr soziale Durchlässigkeit.
Einladung des BSA (Bund sozialdemokratischer AkademikerInnen) St. Veit und Feldkirchen und des Renner Instituts Kärnten, diskutierten gestern, Freitag, Dr. Peter Kaiser - Landeshauptmann von Kärnten und Bildungsreferent, Univ.-Prof.in Mag.a DDr.in Christiane Spiel - Universität Wien, Ing. Martin Kulmer - Bürgermeister der Stadt St. Veit an der Glan und Mag. Dr. Robert Klinglmair - Bildungsdirektor Kärnten, im Rahmen einer Podiumsdiskussion im St. Veiter Rathaushof, über die sozialen Bildungschancen von Kindern und die damit einhergehende Chancengerechtigkeit.
Unabhängig vom sozioökonomischen Hintergrund soll Kindern stets die Möglichkeit geboten werden, sich gemäß ihrer Talente und Bedürfnisse zu entwickeln – so der allgemeine Tenor. Kann unser Bildungssystem bzw. können wir als Gesellschaft dies wirklich allen Kindern gegenüber gewährleisten? Oder sind wir schon längst in einer teils polemischen Debatte über Begrifflichkeiten wie „Chancengleichheit"und „Chancengerechtigkeit“ steckengeblieben? Dass waren die Eingangsfragen, die Alexander Knes, der den Abend moderierte, an seine Gäste stellte.
„Der soziale und ökonomische Hintergrund von Kindern ist eine entscheidende Frage, genauso wie die Ausstattung von Schulinfrastrukturen und die gesellschaftliche Wertschätzung von Pädagoginnen und Pädagogen. Bildung ist eine zutiefst politische Frage mit verschiedensten Positionen. Kärnten jedenfalls ist bestrebt, mehr soziale Durchlässigkeit im Bildungssystem zu ermöglichen – denn Kinder sollen nicht bereits am Beginn ihres Lebens als Gewinner oder Verlierer definiert werden“, so SPÖ Kärnten Parteivorsitzender LH Peter Kaiser, der auch auf kleine Erfolge verwies - so sind mehr Kinder in Ganztagesschulen angemeldet. Das erstrebenswerte Ziel, dass kein Kind auf seinem Weg zurückbleibe, sieht Kaiser dann denkmöglich, wenn alle Voraussetzungen im österreichischen Bildungssystem – beginnend bei der Elementarpädagogik – in Gemeinsamkeit getroffen werden würden.
„Wir können uns kein Land leisten, in dem viele nur ihre Pflichtschule absolviert haben und damit keinen Lehrplatz finden können“, so Univ.-Prof. Christiane Spiel. Die Situation sei in Österreich nicht überall gleich, in der Bildungsqualität bestehe durchaus ein Gefälle zwischen Stadt und Land – dies liege unter anderem an den Klassengrößen, die im ländlichen Bereich weitaus kleiner seien.
Bürgermeister Martin Kulmer referierte aus der Praxis der Gemeindearbeit und berichtete von der neuen Volksschule in Hörzendorf, als Beleg für hochwertige Bildung im ländlichen Raum. Tatsächlich gäbe es wohl keine Gemeinde die Bildung nicht als wichtiges Thema für seine Bevölkerung erkannt hätte, so Kulmer.
„Derzeit gibt es an den Schulen 20 bis 25 Prozent so genannter „Risikoschüler“. Wenn wir das Ziel der Bildungsreform - „beste Bildung für Alle“ - umsetzen wollen, müssen wir früher ansetzen um diese Schülerinnen und Schüler entsprechend zu unterstützen, nämlich am Ende der Volksschule. Unser Ziel muss es jedenfalls sein, am Ende der Pflichtschule weniger Risikoschülerinnen und – schüler zu haben“, so Bildungsdirektor Klinglmair.
Unter den interessierten Gästen im Rathaushof befanden sich LAbg. Günther Leikam, Harry Koller, Landesgeschäftsführer des Renner Institut Kärnten, Nationalrat und Bgm. Klaus Köchl und LAbg. Stefan Sandrieser.
Foto: SPÖ Kärnten/KK