Junge Wirtschaft Kärnten: Wir brauchen unternehmerfreundliche Corona-Regelungen!
Die Coronakrise hält die Welt in Atem und trifft unsere heimischen Unternehmerinnen und Unternehmer mit voller Wucht. Wo viele noch mit den schweren Folgen des Lockdowns im März und April kämpfen, überrollt sie im nächsten Moment eine neue Maßnahme der Bundesregierung.
Die Junge Wirtschaft fordert deshalb: Planbare, übersichtliche und vor allem nachvollziehbare Auflagen!
Die drei Bundesländer Tirol, Vorarlberg und Salzburg verlegen die Sperrstunde ab kommenden Freitag auf 22 Uhr vor. Ein Schritt, der auch die Kärntner Unternehmerinnen und Unternehmer in erneut in Aufruhr versetzt. „Tagtäglich sind wir mit Anfragen und Hilferufen konfrontiert“, erzählt Marc Gfrerer, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Kärnten.
„Derzeit ist nichts mehr planbar, jede Woche erscheinen neuen Corona-Auflagen.“ Hilflosigkeit, Unklarheit und Verzweiflung machen sich breit: Droht uns jetzt endgültig die Pleitewelle?
Die Vergangenheit belastend, die Zukunft unklar
Die Problematik liegt auf der Hand: Kärnten hat die wenigsten Coronainfektionen in Österreich und nur sehr wenige davon müssen im Krankenhaus stationär behandelt werden. Dennoch müssen Unternehmen im gesamten Bundesland die Verordnungen der Bundesregierung mittragen, was teilweise schwer nachvollziehbar ist. „Eine Ampel wird initiiert, die Ampelkomission tagt und gibt Empfehlungen, aber bereits vor Tagungsbeginn gibt die Politik wieder Entscheidungen bekannt, die für uns nicht mehr zu stämmen sind“, sagt auch Paul Haas, stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Kärnten. „Vor lauter Verordnungen wird es immer schwerer, überhaupt einen Überblick zu bewahren.“ Zwar sind Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer gewillt, ihren Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung zu leisten, die Junge Wirtschaft Kärnten und ihre Mitglieder sehen diese kurzfristigen und nicht nachvollziehbaren Entscheidungen aber als untragbar.
Unsinniges Firmensterben?
Namhafte Experten wie Dr. Franz Alleberger, Leiter der Ages, Kärntens Intensivkoordinator Prim. Dr. Rudolf Likar oder die oberösterreichische Ärztekammer gehen mit den aktuellen Maßnahmen mittlerweile hart ins Gericht. Grund zur Panik gäbe es etwa nicht aufgrund steigender Fälle – schließlich darf aufgrund des beginnenden Herbstes nicht auf andere Krankheiten vergessen werden – sondern aufgrund der schwerwiegenden negativen Folgen für unsere Wirtschaft und damit die Existenz unserer Unternehmen. Die vermehrt durchgeführten Tests führen zu höheren Fallzahlen, die wiederum führen zu willkürlichen Maßnahmen der Regierung, die jedes Bundesland gleichermaßen zu erfüllen hat. „Natürlich kann man Regelungen je nach Situation adaptieren. Aber alle in einen Topf zu schmeißen, halte ich nicht für sinnvoll“, so Gfrerer.
„Wir brauchen dringend neue Lösungen!“
Die Junge Wirtschaft Kärnten ist sich einig: So kann und darf es nicht weitegehen. „Jede Woche werden unsere Mitglieder erneut vor den Kopf gestoßen. Eine grüne Corona-Ampel hilft nicht, wenn trotzdem verschärfte Auflagen erfüllt werden müssen“, sagt Marc Gfrerer. Deshalb fordert die Junge Wirtschaft Kärnten unternehmerfreundlichere Regelungen, die ein Bundesland, das kaum vom Coronavirus betroffen ist, selbst steuern kann. Dazu muss entweder zurück zum ursprünglichen Corona-Ampelsystem gekehrt werden oder mehr Entscheidungsfreiheit für die Bundesländer anhand von nachvollziehbaren Parametern geschaffen werden. „Die Vereinheitlichung ohne Rücksicht auf die Situation im jeweiligen Land ist eine massive Bedrohung für unsere Unternehmerinnen und Unternehmer“, ist sich Paul Haas sicher. Das Team rund um Landesvorsitzender Marc Gfrerer plädiert deshalb auf eine dringende Überarbeitung der jetzigen Regelungen, um so eine fatale Pleitewelle im Herbst und Winter so gut als möglich zu vermeiden.
„Was hier aber passiert, ist eine Schritt-für-Schritt Zerstörung unzähliger Existenzen. Wir brauchen dringend neue Lösungen!“, so Gfrerer.
Foto: Alex Wieselthaler