LR.in Schaar: Qualitätsvolle Betreuung für kranke Kinder – Start des Pilotprojektes in Klagenfurt, Villach und Spittal – Weitere Maßnahme, um kinderfreundlichste Region Europas zu werden
Klagenfurt (LPD). Wenn das eigene Kind unerwartet krank wird und man die Betreuung berufs- oder ausbildungsbedingt nicht selbst übernehmen kann, werden Mütter und Väter organisatorisch vor große Herausforderungen gestellt. Vielleicht ist der Pflegeurlaub für dieses Jahr schon aufgebraucht und es ist auch keine geeignete Vertrauensperson zur Stelle, die sich kurzfristig um den erkrankten Sprössling kümmern kann?
„Wenn ein Kind plötzlich krank wird und der Alltag nicht wie gewohnt abläuft, bedeutet das Stress und stellt Eltern und Alleinerziehende oft vor unüberwindbare Hürden“, weiß Familienreferentin Landesrätin Sara Schaar um die Problematik.
Im Familienreferat des Landes Kärnten gab es immer wieder Anfragen nach Unterstützung. „Das hat uns dazu veranlasst, ein leistbares Konzept zum Wohle eines jeden erkrankten Kindes auf die Beine zu stellen, um Familien bestmöglich zu entlasten und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen“, so Schaar.
„Was Familien brauchen, ist eine schnelle, verlässliche Betreuung in Akutsituationen.
In Zusammenarbeit mit der AVS, der Arbeitsvereinigung der Sozialhilfe Kärnten, starten wir nun das Pilotprojekt ,Schnelle Hilfe – Wir betreuen Ihr krankes Kind‘“, erklärt die Familienreferentin. Nach einer Eltern-Informationskampagne, die auch über die Familienkarte, welche in weiterer Folge über das Bürgerservice des Landes ausgegeben werden soll, im Oktober laufen soll, wird mit den Betreuungsleistungen im November gestartet – und das in Klagenfurt/Umgebung, Villach/Umgebung und Spittal/Umgebung.
Schaar: „Die Pilotphase, für die das Land 95.000 Euro in die Hand nimmt, ist für ein Jahr angedacht, in welcher ständig evaluiert und das Angebot nach den Bedürfnissen der Familien angepasst wird.“ Das Versicherungsmodell soll nach dem Beispiel der Steiermark nach der Pilotphase auf ganz Kärnten ausgedehnt und wenn möglich in die Familienkarte integriert werden.
Zum Einsatz kommen mobile ausgebildete Elementarpädagoginnen und -pädagogen mit langjähriger Erfahrung, die sich professionell und liebevoll um erkrankte Kinder kümmern – und das zuhause, in ihrem vertrauten Umfeld.
Die krankheits- und altersgerechte Betreuung wird für Kinder von 0 bis 13 Jahren angeboten und kann pro Tag für mindestens fünf Stunden und maximal zehn Stunden – in der Zeit von 7 bis 20 Uhr – in Anspruch genommen werden, führt Peter Abraham, Fachbereichsleiter der AVS, aus. Der Kostenbeitrag beträgt 7 Euro pro Stunde.
Das Versicherungsmodell in der Steiermark bietet mit einem Kostenbeitrag von 14,50 Euro pro Monat Familien die Möglichkeit, bis zu 30 Stunden im Jahr rückerstattet zu bekommen, was auch für Kärnten, zu günstigeren Konditionen, angedacht wird.
Villachs Bürgermeister Günther Albel: „Die Gesundheit ihrer Kinder und eine qualitätsvolle Betreuung liegt Eltern natürlich besonders am Herzen. Leider ist es so, dass nicht alle Eltern über ein weit gespanntes soziales Netzwerk verfügen und zum Beispiel auf Omas und Opas zurückgreifen können, wenn ihr Kind erkrankt ist.
Die Stadt Villach beteiligt sich deshalb gerne an diesem Projekt, da es garantiert, dass zertifizierte Erzieherinnen und Erzieher Kärntner Familien unbürokratisch und zuverlässig Unterstützung bieten. Damit helfen wir sowohl den Kindern als auch den Eltern, die sich auf eine qualitätsvolle Betreuung verlassen können.“
Auch Astrid Malle, Leiterin des Büros für Frauen.Chancengleichheit.Generationen in der Landeshauptstadt Klagenfurt, begrüßt das neue Angebot:
„Mit der Teilnahme am Pilotprojekt wird ein konkretes hilfreiches und leistbares Angebot für Familien mit kurzfristig erkrankten Kindern geboten.
Die Landeshauptstadt ist bereits als familienfreundliche Gemeinde ausgezeichnet und bewirbt sich aktuell auch um das UNICEF Gütesiegel als kinderfreundliche Gemeinde.“
Foto: Büro LR.in Schaar