Gemeinderat Elias Molitschnig verweist auf eine Studie die in Toronto gemacht wurde. Verkehrsberuhigung ist ein besserer Umsatzbringer als die immer wieder geforderten Parkplätze. Er hat auch einen konkreten Vorschlag für Klagenfurt.
Klagenfurt 20.09.2019 – „Die Ansicht, dass Parkplätze Umsätze bringen, ist leider unglaublich stark in den Köpfen von Gewerbetreibenden, Politik und StadtplanerInnen verhaftet“, weist DI Elias Molitschnig auf die Ist-Situation in seiner Heimatstadt hin.
„Eine Studie aus Toronto1 (Kanada) beweist jedoch das Gegenteil.
Radfahrer- und FußgängerInnen kaufen wesentlich häufiger ein, als vergleichsweise die AutofahrerInnen.
Außerdem werden von ihnen die näher liegenden Geschäfte gewählt. Also für Menschen, die in der Nähe der City leben, ist die Innenstadt attraktiv. Und in Klagenfurt sehen wir, dass der Handel in der Fußgängerzone noch halbwegs funktioniert, wohingegen Bereiche die mühelos mit dem Auto angefahren werden können in erster Linie durch Leerstände hervorstechen.“
„All das nur auf den beruhigten Verkehr zurückzuführen ist allerdings wenig seriös, wie auch das Beharren auf den Parkplätzen vor dem Geschäft als Umsatzgarantie reines Kaffeesudlesen ist“, ist Molitschnig überzeugt und schlägt vor:
„Wir haben die einmalige Chance, eine weitere Straße verkehrstechnisch zu beruhigen, nämlich die Bahnhofstraße. Als Begegnungszone mit einer Radfahr- und einer Autospur anstelle der zweispurigen Slalom-Fahr-und-Parkspuren wie sie jetzt existiert. Und es muss, wie in einer Begegnungszone üblich, eine durchgehende Fläche sein, wo sich auch die Geschäfte im öffentlichen Raum präsentieren und ausbreiten können. Begleitend können wir eine Studie, nach dem Vorbild Torontos, in Auftrag geben und in ein bis zwei Jahren haben wir eine Entscheidungsbasis, wie sich die Verkehrsberuhigung auf den Handel ausgewirkt hat.“
„Nachhaltig und zukunftsweisend kann nur alternative Mobilität sein. Fossilbetriebene Verbrennungsmotoren sind à la long ein Auslaufmodell“, skizziert der Grüne Gemeinderat die sich abzeichnende Entwicklung am Mobilitätssektor.
„Ich kann nur immer wieder darauf hinweisen, dass es in erster Linie um die Lebensqualität in der Stadt geht und sich alle Veränderungen an der Erhaltung und Verbesserung ebendieser Lebensqualität auszurichten haben. Dafür braucht es eine für Ideen offene Stadt- und Verkehrsplanung, und ein Citymanagement, dass, weitgehend unabhängig von politischen Tagesverfassungen, dem Wohl der Stadt, ihrer EinwohnerInnen und, last not least, dem der Innenstadtkaufleute dient.“
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv