Erstmals vergibt die Landeshauptstadt Klagenfurt zwei Stipendien für das Pariser Atelier im Jahr 2020 und ermöglicht damit vielversprechenden Nachwuchskünstlern aus Kärnten einen jeweils sechsmonatigen Arbeitsaufenthalt. Die beiden Stipendiaten Romana Egartner und Kristoffer Stefan erhalten jeweils ein Stipendium in Höhe von 8922 Euro bei freier Miete in der Cité Internationale des Arts /Paris in der Zeit vom Jänner bis Juni (Egartner) und Juli bis Dezember 2020 (Stefan).
„Ich freue mich ganz besonders“, sagt Bürgermeisterin und Kulturreferentin Maria-Luise Mathiaschitz, „dass wir aus zahlreichen Einsendungen heuer erstmals zwei spannende Projektvorhaben realisieren können und wünsche den beiden Gewinnern einen inspirierenden und produktiven Aufenthalt in der pulsierenden Kunstmetropole an der Seine“.
Während des Aufenthaltes haben die Stipendiaten die Gelegenheit, ein Projekt zu realisieren und die Möglichkeit, Kontakte mit der internationalen Kunstszene in Paris zu knüpfen.
Romana Egartner wurde 1985 in Villach geboren, lebt und arbeitet als bildende Künstlerin in Wien in den Bereichen Installationskunst, Foto, Video, Animation, Zeichnung und Malerei. Nach Absolvierung der HTL/Ferlach – Industriedesign studierte sie an der Universität für Angewandte Kunst bei Brigitte Kowanz in der Klasse für transmediale Kunst und absolvierte danach den Masterlehrgang Art&Science bei Virgil Widrich. In Paris wird sie unter dem Titel „Die Dialektik des versöhnlichen Ganzen“ die Rolle des Parasitären in Gesellschaft und Kunst untersuchen und mittels Malerei, Objekt und Licht veranschaulichen.
Kristoffer Stefan, geboren 1988 in Klagenfurt, ist Absolvent der TU Wien/Institut für Kunst und Gestaltung und arbeitet seit 2017 als selbständiger Ingenieur und Unternehmensgründer von Evolving Structures an der Schnittstelle von Kunst und Forschung. In Paris wird sich Stefan unter dem Titel „Cumulative Retranslation“ der Realisierung eines skulpturalen Projekts widmen, welches das Verhältnis von Kognition und Körperlichkeit neu definiert.
Die Fachjury bestand diesmal aus David Mase/Künstler, Nora Leitgeb/Kuratorin, Carolin Walker/Galeristin und Beatrix Obernosterer/Leitung Stadtgalerie Klagenfurt.
In ihrer Entscheidung für Romana Egartner und Kristoffer Stefan hat die Jury ihr Augenmerk auf die Förderung von jungen Positionen gelegt. Nicht unerheblich waren dabei auch das konträre Anlegen ihrer Ansätze und die Unter-schiedlichkeit ihres Arbeitsvorhabens für Paris:
Romana Egartners Projekt bezieht sich speziell auf den Aufenthalt in Paris und verlangt den musealen und historischen Hintergrund der Stadt als Paradigma für kontrahierende Positionen, beleuchtet aber auch die aktuelle Situation in Paris mittels Malerei, Objekt und Licht.
Kristoffer Stefans Vorhaben sieht die Realisierung eines skulpturalen Projekts vor, das nicht direkt mit der Stadt verbunden ist. Er arbeitet stark architektonisch-räumlich und weckt mit seinen kinetischen Strukturen voller ästhetischer Leichtigkeit die Neugier.
In ihrer Unterschiedlichkeit werden die beiden Stipendiaten nach ihrer Rückkehr mit Sicherheit spannende Ausstellungsakzente im Living Studio der Stadtgalerie setzen. Diese werden im Jahr 2021 zu sehen sein.
Foto: Daniel Sostaric