Pressemeldungen Oktober 2025
Zeljko Karajica: „Die SEH ist immer offen für Gespräche“
In den vergangenen Wochen wurde viel über ein angebliches Übernahmeangebot einer Investorengruppe an die SEH Sports & Entertainment Holding berichtet. Wie stehen Sie als Hauptgesellschafter grundsätzlich zu möglichen Partnerschaften oder Beteiligungen am SK Austria Klagenfurt?
Zeljko Karajica: Die SEH Sports & Entertainment Holding war und ist grundsätzlich immer offen für Gespräche mit potenziellen Partnern. Voraussetzung ist jedoch, dass diese seriös und im Sinne einer nachhaltigen positiven Entwicklung des SK Austria Klagenfurt erfolgen. In den vergangenen Wochen gab es einen Austausch mit einer Gruppe, die in der Öffentlichkeit zwar sehr laut aufgetreten ist und über ausgewählte Medien präsent war, sich inhaltlich aber kaum bewegt hat. Wenn über einen möglichen Anteilsverkauf gesprochen wird, dann sicher nicht in Form eines WhatsApp-Austauschs und erst recht nicht ohne klare Kenntnis darüber, in wessen Hände der Verein übergehen soll und welche Perspektive damit für eine erfolgreiche Zukunft verbunden ist. Darüber hinaus gab es nie ein Konzept, welche konkreten Pläne diese Gruppe für die Zukunft des Vereins verfolgte. Das gilt für die Kampfmannschaft, die Frauen und den Nachwuchs.
Es wurde bekannt, dass die SEH zu Beginn der Gespräche ein sogenanntes „Geheimhaltungsabkommen“ verlangt habe, was in manchen Medien als ungewöhnlich oder gar kurios dargestellt wurde. Was hat es damit auf sich?
Wie im Geschäftsleben völlig üblich, hat die SEH von der Gruppe einen sogenannten NDA, also eine Vertraulichkeitsvereinbarung, angefordert. Diese stellt für beide Seiten sicher, dass vertrauliche Informationen geschützt bleiben. Ohne eine solche Vereinbarung könnten sensible Daten nach außen gelangen, das wäre fahrlässig und rechtlich problematisch. Die betreffende Gruppe hat diesen NDA allerdings nicht vorgelegt. Dass in manchen Medien der Eindruck erweckt wurde, die SEH habe etwas zu verbergen, ist absurd. Solche Vereinbarungen sind ein Standard, um seriöse Gespräche auf einer professionellen Grundlage führen zu können.
In den Medien war zu lesen, die SEH habe ein konkretes Angebot über eine Mehrheitsübernahme abgelehnt.
Um es klarzustellen: Der SEH lag zu keinem Zeitpunkt ein offizielles und schriftlich formuliertes Angebot für den Erwerb von Anteilen am SK Austria Klagenfurt vor. Es gab somit keinerlei Grundlage für eine Entscheidung über eine mögliche Kooperation. Die Behauptung, ein Angebot sei von der SEH abgelehnt worden, ist daher schlicht falsch.
Es gab viele öffentliche Aussagen von Vertretern der Gruppe, die zu Spekulationen geführt haben. Viele Beobachter fragen sich, warum Sie bisher nicht persönlich Stellung bezogen haben.
Weil wir uns grundsätzlich nicht zu internen Abläufen oder vertraulichen Gesprächen äußern. Das gehört für uns zu einem professionellen und respektvollen Umgang. Wir wollen keine Diskussionen über Zwischenschritte oder ungeprüfte Behauptungen führen, sondern nach außen kommunizieren, wenn etwas konkret und belastbar ist. Ich verstehe, dass die öffentliche Diskussion für viele Fans irritierend war und Schlüsse daraus gezogen wurden. Umso wichtiger ist es mir, die Dinge jetzt klarzustellen und einzuordnen.
Ein Vertreter der Gruppe hat öffentlich behauptet, die Übernahme sei daran gescheitert, dass sich die SEH nicht vollständig bei der Austria Klagenfurt zurückziehen wollte. Stimmt das?
Nein, auch das ist falsch wiedergegeben worden. Richtig ist vielmehr, dass die SEH jederzeit bereit ist, sich seriöse und substanzielle Angebote anzuhören und über jede Form einer möglichen Beteiligung oder Kooperation zu sprechen. Wir kleben in Klagenfurt nicht an den Stühlen, laufen aber auch nicht vor der Verantwortung davon.
Wie war der Austausch mit dieser Gruppe genau und was ist Ihnen über sie bekannt?
Es gab lediglich Kontakt zu Siegfried Stieglitz. Im Verlauf der Gespräche, die durchaus konstruktiv waren, blieb aber immer unklar, welche Personen im Detail der betreffenden Gruppe angehörten. Wir haben ehrlich gesagt das Meiste nur aus den Medien erfahren. Unter anderem, dass alle handelnden Personen im Verein vom Präsidenten abwärts neu hätten besetzt werden sollen.
Die SEH ist seit 2019 beim SK Austria Klagenfurt als Hauptgesellschafterin engagiert. Wie fällt Ihre Bilanz?
Die SEH hat in den vergangenen sechs Jahren erheblich in den SK Austria Klagenfurt investiert. Nicht nur finanziell, sondern in allen für den Neuaufbau eines Vereins relevanten Bereichen auch mit Know-how und sehr viel Herzblut unterstützt. Sie hat den Klub im Zusammenspiel mit einem leidenschaftlichen Team vor Ort in die Bundesliga geführt und dort vier Jahre etabliert, eine Frauen-Mannschaft in die 2. Bundesliga gebracht sowie eine Akademie und Jugendabteilung mit mehr als 400 Nachwuchsspielern aufgebaut, aus der in der Kürze der Zeit mehrere Junioren-Nationalspieler hervorgegangen sind. Das haben wir gemeinsam geschafft und das lassen wir uns auch nicht schlechtreden. Wir haben über viele Jahre sehr viel bewegt, das wird leider schnell vergessen.
Foto: Austria Klagenfurt/Kuess