Pressemeldungen Oktober 2024
Kärnten, das Land des Fliegens, mit 55 Flugvereinen und acht Flugplätzen

Stellen Sie sich vor, Sie heben ab und lassen für einen Moment die Erde unter sich. Die Welt von oben präsentiert sich in einer faszinierenden Schönheit – Wälder, Flüsse und Städte wirken wie kleine Spielzeuge, und die Naturschönheiten Kärntens kann man aus luftigen Höhen genießen. Das Fliegen zu lernen ist nicht nur ein Hobby, sondern ein Lebensgefühl. Die Welt aus der Vogelperspektive zu sehen, ist ein faszinierendes Erlebnis und eine Leidenschaft, die den Horizont erweitert und den Geist herausfordert. Die Möglichkeiten in Kärnten, abzuheben, sind vielfältig. Der Österreichische Aeroclub – Landesverband Kärnten hat 55 Mitgliedsvereine mit mehr als 1.600 Mitgliedern, darunter über 100 Jugendliche, die Flugsportler in den Bereichen Modellflug, Hänge- und Paragleiter, Fallschirmspringen, Ballonfahren, Amateurbau, aber auch Ultraleicht, Segel- und Motorflug, sowie Helikopter, betreuen.
Obwohl der Verband selbst keine Flugausbildungen anbietet, legt er großen Wert darauf, die nächste Generation von Flugbegeisterten zu unterstützen und mit den Vereinen, die qualifizierte Ausbildungen anbieten, zu verbinden. „Wir sind stolz darauf, eine Brücke zwischen der Jugend und den etablierten Flugvereinen zu schlagen. Durch die enge Kooperation mit den verschiedenen Flugvereinen und Ausbildungsstätten, stellen wir sicher, dass interessierte Menschen die Möglichkeit haben, ihre. Flugträume zu verwirklichen“, sagt Martin Huber. Für einzelne Bereiche gibt es altersmäßige Untergrenzen. Die Ausbildung zum Segelflug kann z.B. mit 14 Jahren beginnen, zum Ultraleicht- oder Motorflugpiloten mit 16 Jahren. Die Schnupperflüge, die Vereine mit Flugschule anbieten, sind darum auch für Jugendliche geeignet.
Die Jungen fliegen drauf
Martin Huber ist der Präsident des Österreichischen Aeroclubs – Landesverband Kärnten. Er ist regelmäßig am Flugfeld in Feldkirchen anzutreffen, und das schon seit über 50 Jahren. „Ich bin in der Nähe vom Flugplatz aufgewachsen und schon mit 14 hierhergekommen, um mitzuarbeiten. Mit 16 habe ich meinen Pilotenschein erhalten.“ Seit 1980 ist er Fluglehrer für Motorsegler, Ultraleicht- und Segelflieger und hilft Flugbegeisterten, sich den Traum vom Fliegen zu erfüllen. Seit über 20 Jahren ist er auch der Präsident des Aero Clubs Kärnten. Auf viele gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen kann er auch mit Mag. Michael Rainer, Vorstandsmitglied im Aero Club, Fluglehrer und Prüfer für Privat- und Linienpiloten, zurückblicken; den er hier am Flugfeld in Feldkirchen antrifft. Hier schaut man sich heute die „D-MIJA“, Modell Bristell – LSA 915, genauer an. Das ist der neueste „Zuwachs“ des ortsansässigen Vereines. „Die Wetterprognose hat gute Sichtflugbedingungen ohne Einschränkungen versprochen“, freuen sich die Piloten vor dem Start des letzten Rundflugs des heutigen Tages.
Das Fliegen ist dabei nicht nur technisch faszinierend, „es ist eine Reise zu sich selbst“, die auch viele „Spätberufene“ so beschreiben, sagen die Piloten Martin Huber und Mag. Michael Rainer. „Wir haben Luftfahrer, die von Kindesbeinen an von der Fliegerei träumen und erst in späteren Jahren den Mut und vor allem auch die Zeit haben, das Abenteuer zu wagen“, weiß Präsident Martin Huber. „Wenn Sie den Motor starten und in die Lüfte abheben, ist es, als würde der Alltag in den Hintergrund treten. Stress und Sorgen fallen ab, und es bleibt nur das Gefühl purer Freiheit.“ So finden viele Frauen und Männer erst im „besten Alter“ zum Flugsport. „Meist dann, wenn die Kinder aus dem Gröbsten draußen sind, das Haus fertiggestellt ist und man sich wieder etwas mehr Zeit für sich gönnen möchte“, so Huber und Rainer. Die Faszination des Fliegens ergreift jeden, der einmal ein Modellflugzeug steuert oder in ein Cockpit steigt. Den Traum vom Fliegen erfüllen sich nicht nur Unternehmer oder Vorstandsvorsitzende, sondern auch Schüler, Lehrlinge oder Studierende. „Unser Club ist eine kunterbunte Mischung“, wie es Michael Rainer und Martin Huber beschreiben. Und so unterschiedlich die Herkunft der Flugschüler auch sein mag: „Im Flugzeug sind sie alle gleich, egal woher sie kommen oder was sie beruflich machen.“ Denn beim Vorbereiten der Flugzeuge, beim Tanken oder beim Saubermachen der Maschinen müssen laut der Fluglehrer alle ausnahmslos mitanpacken.
Bereits in der Volksschule beginnt für viele Kinder die spannende Reise in die Welt des Fliegens – und das oft durch den Einstieg in den Modellflug. Die frühen Erfahrungen im Umgang mit ferngesteuerten Flugzeugen oder selbstgebauten Modellen wecken nicht nur die Neugier am Fliegen, sondern fördern auch wichtige Fähigkeiten wie Teamarbeit, Präzision und technisches Verständnis. Die Modellflugvereine des Aero Clubs (und dazu zählen in Kärnten 27 Vereine) spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie bieten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, in einem sicheren Umfeld das Modelfliegen zu erlernen und ihre Fertigkeiten auszubauen. Durch Workshops, regelmäßige Treffen und Wettbewerbe, ermutigen diese Vereine die jungen Modellflieger, ihre Begeisterung für den Flugsport weiterzuverfolgen. „Einige entwickeln sich im Laufe der Jahre zu talentierten Segelfliegern und Motorflugpiloten, aber auch zu Ballonfahrern oder Hänge- und Paragleitern sowie Fallschirmspringern. Die frühzeitige Erfahrung im Modellflug schafft die Grundlage und fördert das Interesse an fortgeschrittenen Flugtechniken. Somit leisten die Modellflugvereine einen wertvollen Beitrag zur Rekrutierung der zukünftigen Fliegergeneration – und fördern gleichzeitig eine spannende, lehrreiche und sichere Hobbyentwicklung“, weiß Martin Huber. Für einige ist das auch der Beginn einer Karriere als Berufs- oder Linienpilot.
Über 500 Kilometer ohne Motor
Besonders aufregend ist das erste Mal allein zu fliegen. Bereits vor der Prüfungsreife haben angehende Piloten die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen und die Fliegerei in vollen Zügen zu genießen. „Der erste Alleinflug ist ein unvergessliches Erlebnis, das ein Gefühl
der Erfüllung und der Unabhängigkeit mit sich bringt. Sobald man sich vom Boden gelöst hat, fühlt man die Freiheit“, schwärmt Huber, dessen erster Alleinflug mit einem Segelflieger bereits über 50 Jahre zurückliegt. Von einem Flugerlebnis erzählt er immer wieder gerne: „Das war der Streckenflug ohne Motor in Richtung Südtirol. Die schönsten 570 Kilometer rein mit der Kraft der Sonne.“
Egal, ob Interessierte die Herausforderungen im Modellflug, Hänge- und Paragleiter, Fallschirmspringen, Ballonfahren, Ultraleicht-, Segel- oder Motorflug suchen – mit dem Aero Club Landesverband Kärnten und seinen 55 Mitgliedervereinen findet jeder die passende Flugdisziplin für seine Interessen und Fähigkeiten. Die Angebote sind vielseitig und ermöglichen es dir, den perfekten Einstieg in die Welt des Fliegens zu finden. Eine fundierte Ausbildung und sorgfältige Flugvorbereitung sind entscheidend für jedes erfolgreiche Flugerlebnis. Im Rahmen der Ausbildung erlernt man alles Wesentliche – von den Grundlagen der Wetterkunde bis hin zu den spezifischen Anforderungen an das Fluggerät. Wind- und Wetterverhältnisse sind nicht nur theoretische Aspekte, sondern essentielle Faktoren, die Flugsicherheit und Freude beeinflussen. Es gibt auch die Möglichkeit sich zum Fallschirmspringer oder Hänge- und Paragleiter ausbilden zu lassen. „Ein Beitritt zu einem Flugsportverein ist der Schlüssel, um diese Leidenschaft zu entfalten. Hier lernt man Gleichgesinnte kennen und werden die Grundlagen des Fliegens von erfahrenen Fluglehrern vermittelt – von der Theorie, die Anfänger auf jeden Flug vorbereiten, bis hin zu den praktischen Übungen in der Luft“, berichtet Mag. Michael Rainer, der als Rechtsanwalt und Flugkapitän Theorie und Praxis kennt. Er schätzt vor allem auch die Gemeinschaft der Flugsportler. „Durch das gemeinsame Interesse am Fliegen und die unvergesslichen Erlebnisse, die man in der Luft miteinander teilt, entstehen Freundschaften fürs Leben“. Mit regelmäßigen Schulungen und einer praktischen Ausbildung am Flugfeld wird jede Pilotin und jeder Pilot optimal vorbereitet, um sich auf die Herausforderungen des Fliegens einzustellen.
Werde Teil der fliegenden Gemeinschaft!
Die Mitgliedschaft im Aero Club Landesverband Kärnten bietet zudem zahlreiche Vorteile. Auch wenn Fliegen etwas ganz Besonderes ist, so ist es dennoch weder exklusiv, teuer noch unleistbar. „Die meisten Leute haben völlig falsche Vorstellungen von den Kosten. Der große Vorteil ist, dass die Vereine Flugzeuge gemeinsam anschaffen und die Vereinsmitglieder dann die gesamte Flugzeugflotte eines Vereines nutzen können. Um also der Leidenschaft Fliegen nachgehen zu können, braucht man weder selbst Flugzeugbesitzer zu sein, noch tief in die Tasche greifen“, klärt Martin Huber auf, der mit dem Aeroclub auch regelmäßig „Flieger Stammtische“ abhält, wo sich Flugbegeisterte treffen und auch regelmäßig Vorträge gehalten werden.
Seit über 30 Jahren wird vom Österreichischen Aero Club Landesverband Kärnten auch der „Alpe Adria Segelflugcup“ mit Starts und Landungen am Flugplatz Feldkirchen ausgetragen. Dieser ist mit über 50 Teilnehmern und starker internationaler Beteiligung eine Erfolgsgeschichte im Segelflugwettbewerb in Österreich und findet im Frühsommer statt. Der Zuspruch ist enorm: Innerhalb von zehn Minuten ist der Wettbewerb ausgebucht.
Der „Österreichische Aero-Club, Landesverband Kärnten“ wurde 1958 aus dem Flugsportverband Kärnten gegründet. Der Landesverband Kärnten des Österreichischen Aeroclubs betreut Flugsportler in den Sektionen Modellflug, Ballonfahren, Fallschirmspringen, Hänge- und Paragleiten, Motorflug und Segelflug mit mehr als 1.600 Mitgliedern in derzeit 55 Vereinen.
Bereit zum Abflug?
Weitere Infos: www.aeroclub-kaernten.at
Fotos: Aero Club/Privat