VCÖ: 4 von 10 Autofahrten sind in Radfahrdistanz, hoher Spritverbrauch bei Kurzstrecken
Der Herbst ist eine beliebte Radfahrzeit. Aufgrund der hohen Spritpreise erwartet die Mobilitätsorganisation VCÖ, dass das Fahrrad heuer im Herbst noch häufiger als Verkehrsmittel genutzt wird. Radfahren spart nicht nur Geld, sondern stärkt auch das Immunsystem. Die VCÖ-Tipps fürs sichere Radfahren sind unter anderem: Aufmerksam und umsichtig fahren, auf gut funktionierende Beleuchtung achten. Wichtig ist, dass Gemeinden und Städte gute Bedingungen zum Radfahren schaffen, etwa durch verstärkte Verkehrsberuhigung, betont der VCÖ.
Im Herbst wird etwa so viel Rad gefahren wie im März und April. "Die Temperaturen sind im Herbst zum Radfahren angenehm. Aufgrund der hohen Spritpreise ist zu erwarten, dass das Fahrrad heuer auch im Herbst noch häufiger als früher als Verkehrsmittel genutzt wird", stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest.
Die Voraussetzungen, mehr Strecken mit dem Fahrrad zurückzulegen, sind in Kärnten gut. Laut Statistik Austria besitzen 75 Prozent der Kärntner Haushalte zumindest ein funktionstüchtiges Fahrrad. Zudem sind viele Autofahrten kurz. Der Anteil kurzer Autofahrten unter fünf Kilometer ist mit rund 40 Prozent sechs Mal so hoch wie der Anteil der Autofahrten über 50 Kilometer, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Im Schnitt sind täglich rund 110.000 Autofahrten kürzer als zweieinhalb Kilometer und rund 290.000 kürzer als fünf Kilometer.
Gerade auf Kurzstrecken ist der Spritverbrauch besonders hoch, erinnert der VCÖ. Im Schnitt verbraucht ein Auto am ersten Kilometer rund dreimal so viel Sprit wie im Durchschnitt. Wer kurze Strecken häufig mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurücklegt, spart sich viel Geld.
Groß ist auch der Gesundheitsnutzen durchs Radfahren. Bewegungsmangel ist ein zunehmendes Problem. "Sitzen ist das neue Rauchen", war das Fazit einer umfassenden Studie des Krebszentrums der University of Texas. "Wer möglichst oft bewegungsaktiv mobil ist statt im Auto zu sitzen, kommt auf eine regelmäßige Portion gesunde Bewegung. Damit wird unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorgebeugt, das Immunsystem gestärkt, negative Stresshormone werden abgebaut", weist VCÖ-Sprecher Gratzer auf positive Gesundheitswirkungen von Radfahren hin.
Wer Kalorien statt Diesel oder Benzin verbrennt, leistet zudem einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. 500 Kilometer im Jahr mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zu fahren, vermeidet rund 100 Kilogramm CO2 und damit um einiges mehr als Erwachsene durchschnittlich auf die Waage bringen.
Der VCÖ hat Tipps für das sichere Radfahren im Herbst zusammengestellt. Aufmerksam und umsichtig fahren und im Herbst ist besonders auf eine gute Sichtbarkeit zu achten. Als Rücklicht empfiehlt der VCÖ ein sogenanntes Standlicht, das auch beim Stehen an der Kreuzung weiter leuchtet. Es ist darauf zu achten, dass das Fahrrad mit den vorgeschriebenen Reflektoren ausgestattet ist: Nach vorne ist ein weißer Rückstrahler vorgeschrieben, nach hinten ein roter, beide dürfen in den Scheinwerfer oder das Rücklicht integriert sein. Neben Rückstrahlern an den Pedalen sind seitlich orange-gelbe Rückstrahler (sogenannte Katzenaugen) oder alternativ dazu reflektierende Reifen vorgeschrieben.
Gemeinden und Städte können viel dazu beitragen, dass ihre Bevölkerung mehr Alltagswege mit dem Fahrrad zurücklegen kann. Durch Verkehrsberuhigung, mehr Tempo 30 statt 50 und gute Radverbindungen können auch Familien und Kinder mehr Alltagswege mit dem Fahrrad zurücklegen. "Die Anzahl der Kinder, die Radfahren, ist ein guter Indikator für die Qualität der Verkehrsplanung", stellt VCÖ-Sprecher Gratzer fest.
Der Ausbau der Radwege in den Regionen und zwischen den Orten, wie es der Masterplan Radverkehr des Landes Kärnten vorsieht, macht es beispielsweise wiederum leichter, Arbeitswege in Radfahrdistanz bewegungsaktiv mit dem Rad zurückzulegen.
VCÖ-Tipps zum sicheren Radfahren im Herbst
Quelle: VCÖ - Mobilität mit Zukunft 2022