Immer mehr Menschen können sich das tägliche Leben nicht mehr leisten
Ob Strom, Wasser, Treibstoff, Wohnung oder Lebensmittel – alles wird immer teurer und für die Menschen kaum finanzierbar. „Wer ohnehin schon wenig Einkommen hat, kann sich sein Leben kaum noch finanzieren. Eine Armutswelle rollt auf uns zu“, zeigt der ÖGB Regionalvorsitzende von Klagenfurt und stv. Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) Kärnten Mario Rettl die dramatische Situation auf, mit welcher er als Betriebsrat täglich konfrontiert ist.
Das Wohnen in Klagenfurt wird durch die aktuellen Indexanpassungen genauso wie das Heizen immer teurer. Hinzu kommen die explodierenden Stromkosten und Treibstoffpreise. „Menschen können sich trotz Einkommen und Vollzeitjob das tägliche Leben nicht mehr leisten“, so Rettl.
Die Einmalzahlungen verpuffen, weil sie von Inflation und Tariferhöhungen gleich wieder aufgefressen werden. „Betroffene berichten, dass sie bereits ihr Erspartes – wenn überhaupt noch vorhanden – aufbrauchen, um finanziell über die Runden zu kommen“, betont Rettl. Die sogenannte Mittelschicht wird in Folge immer kleiner und der Anteil der Working Poor immer größer. „Wenn nicht dringend seitens der Bundesregierung spürbare Maßnahmen ergriffen werden, wird uns die Armutswelle knallhart erwischen“, befürchtet der ÖGB Regionalvorsitzende.
Rettl fordert deshalb eine Anti-Teuerungskommission, welche die Preise nicht nur beobachtet, sondern auch aktiv eingreift sowie eine Kostenbremse bei den Treibstoffen und finanzielle Unterstützung für MieterInnen. „Als Betriebsräte bekommen wir täglich mit, wie dramatisch die Lage bereits ist. Die Menschen brauchen jetzt dringend eine effektive finanzielle Unterstützung, bevor es zu spät ist“, so Rettl.