Der österreichische Nationalrat spricht sich mehrheitlich für die Umbenennung der Klagenfurter Windisch-Kaserne aus, da Generalmajor Alois Windisch ein NS-Kommandeur gewesen sei.
Vor ein paar Tagen behandelte der Nationalrat die Umbenennung der Klagenfurter Windisch-Kaserne und sprach sich auf Basis eines ursprünglichen SPÖ-Antrags mit breiter Mehrheit dafür aus, die Klagenfurter Windisch-Kaserne - unter Berücksichtigung der Vorschläge der Militärhistorischen Denkmalkommission und unter Einbindung des Landes Kärnten und der Stadt Klagenfurt - umzubenennen. ÖVP, SPÖ, Grüne und NEOS zeigten sich einig, dass die Kaserne nicht nach einem NS-belasteten Generalmajor benannt bleiben soll.
Es lohne sich, die NS-Geschichte aufzuarbeiten, kritisierte Sabine Schatz (SPÖ) den Umgang Österreichs mit dieser. Kürzlich sei beim österreichischen Bundesheer von einem Unteroffizier in SS-Uniform und mit Hitlergruß eine rote Linie überschritten worden, wandte sie sich an die Regierungsbank. Zur Vermeidung derartiger Fälle kündigte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner daraufhin an, nächste Woche eine Kommission einzurichten, die sich mit der Bekämpfung von staatsfeindlichen Tendenzen beschäftigen werde.
Andreas Minnich (ÖVP) sprach sich bezüglich der Kasernen-Umbenennung zwar dafür aus, Geschichte nicht auszuradieren, sondern eher zu kontextualisieren. Die Beharrlichkeit von Grünen-Mandatarin Eva Blimlinger in dieser Sache habe sich aber wohl ausgezahlt. Diese schlug vor, die Kaserne nun nach Richard Wadani, einem Kämpfer für die Gerechtigkeit gegen die NS-Militärjustiz, anstatt nach einem "Kriegsverbrecher" zu benennen. FPÖ-Abgeordneter Volker Reifenberger lehnte hingegen diese Bezeichnung für Alois Windisch und somit auch den Antrag im Namen seiner Fraktion ab. Er versteht diesen als ein Beispiel von "Cancel-Culture".
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