Geht es um eine Darlehensaufnahme, herrscht in vielen Köpfen noch ein Wirrwarr aus Mythen und falschen Informationen. Kreditzinsen sind teuer, eine vorzeitige Ablösung ist nicht möglich, Kunden sind Banken und der Bonitätsbewertung schutzlos ausgeliefert – all das stimmt so nicht. Was es bei Online-Krediten wirklich zu beachten gibt und wie Kunden die passenden Angebote zu ihrer finanziellen Situation finden, zeigen Antworten auf die wichtigsten Fragen.
1. Kreditzinsen sind variabel, mit einer guten Bonität
Ein Blick auf die Darlehensangebote der Banken zeigt, dass es einige Prozentpunkte Unterschied geben kann. Ursächlich dafür sind nicht nur interne Faktoren der Kreditinstitute, sondern vor allem Informationen der Darlehensinteressenten. Je schlechter die Bonität eines Antragstellers, desto höher das Risiko für die Bank. Dieses Risiko macht sich meist in deutlich höheren Zinsen bemerkbar. Auch eine enorme Darlehenssumme verbunden mit einer langen Rückzahlungszeit können die Kosten für den Kredit in die Höhe treiben.
Wer günstige Zinsen erhalten möchte, sollte vor allem an seinen Sicherheiten feilen. Neben einer guten Bonität können auch weitere Sach- und Vermögenswerte (vor allem bei Baufinanzierungen) zur Reduktion der Zinsen und Gesamtkreditkosten beitragen. Auch der Abschluss einer Lebens- oder Kreditversicherung hat einen ähnlichen Effekt.
2. Die Laufzeit lässt sich individuell bestimmen: Niemand muss mit Pauschalkrediten leben
Die Laufzeit eines Darlehens lässt sich zwischen wenigen Monaten und mehreren Jahren individuell bestimmen. Wer beispielsweise nur eine kleine Finanzspritze (u. a. zur Ausrichtung einer Jubiläumsfeier oder einer Reise) benötigt, kann den Kredit häufig sogar innerhalb von zwölf Monaten zurückzahlen. Wie gut das Darlehen wirklich ist, zeigt sich an der Laufzeitflexibilität und damit verbundenen Extras wie der Sondertilgungsmöglichkeit.
Um die ideale Kreditlaufzeit zu bestimmen, sollte das monatliche Haushaltsbudget eine wesentliche Rolle spielen. Wie viel Darlehen kann ich langfristig zuverlässig zurückzahlen? Bleiben bei den Monatseinkommen und bisherigen Ausgaben beispielsweise 200 Euro übrig, könnte ein kurzfristiger Kredit mit Rückzahlung innerhalb von 24 Monaten von 4. 800 Euro realisierbar sein. Wird eine größere Darlehenssumme benötigt, ist die monatliche Belastung langfristig und erfordert eine gesicherte finanzielle Situation.
Eine Haushaltsaufstellung hilft dabei, Einnahmen und Ausgaben gegenüberzustellen und Darlehenswunsch realistisch zu bewerten. Auch die Bank wird bei Prüfung des Kreditanliegens ähnlich vorgehen und die finanzielle Machbarkeit prüfen.
3. Verwendungszweck kann beim Sparen helfen
Bei der Kreditangebote-Auswahl stehen nicht nur klassische Konsumentenkredite, sondern auch Verwendungszweck-gebundene Darlehen zur Verfügung. Sie sind ein echter Geheimtipp für leicht zu nutzendes Sparpotenzial. Banken stellen beispielsweise Darlehen zum Kauf eines Motorrades oder Autos sowie für die Sanierung der Immobilie oder zur Umschuldung zur Verfügung.
Wer sich solch ein Kreditangebot sichert, darf die bereitgestellte Summe ausschließlich für diesen Zweck nutzen. Die Einschränkung bietet der Bank zusätzliche Sicherheiten und verbessert die Stellung der Darlehensinteressenten, was wiederum günstigere Konditionen zufolge hat. Wird der Verwendungszweck-gebundene Kredit beispielsweise für den Kauf eines Kfz bereitgestellt, dient das Gefährt gleichermaßen als Sicherheit. In den meisten Fällen verbleibt der Kfz-Brief beim Käufer, doch in die Banken unterstützen das Finanzierungsvorhaben nur bis zur maximalen, aktuellen Wert des Fahrzeuges. Auf diese Weise lassen sich auch Finanzierungen exklusiver Gebrauchtwagen realisieren, denn sie stiegen in den letzten Jahren unter Liebhabern deutlich an. Häufig bestehen Banken bei der Finanzierung solcher Fahrzeuge auf ein renommiertes Gutachten, um den aktuellen Wert und das Potenzial für die Steigerung zu ermitteln.
4. Geteilte Kreditlast bringt bessere Konditionen
Mit einem ausreichend monatlichen Einkommen stimmen viele Banken der Kreditvergabe zwar zu, doch die Konditionen sind nicht immer die besten. Ein zweiter Darlehensnehmer sichert den Finanzierungswunsch zusätzlich ab und erhöht die Bonität. Bei der Entscheidung über die Bewilligung und Festsetzung der Kreditkonditionen zählen plötzlich beide Einnahmen, sodass sich womöglich eine deutlich bessere Haushaltssituation darstellt. Das Risiko auftretender Zahlungsausfälle ist durch zwei Kreditnehmer deutlich geringer, was sich bei den Zinsen und möglichen Zusatzanforderungen (beispielsweise der Abschluss einer Restschuldversicherung) widerspiegelt. Ein zweiter Kreditnehmer bringt jedoch nur Vorzüge, wenn er eine gute Bonität und ausreichend monatliches Einkommen mitbringt.
5. Erst vergleichen, dann unterzeichnen: Seriöse Portale helfen beim Darlehensüberblick
In Österreich, Deutschland und der Schweiz gibt es mehr als 3.000 Banken. Viele von ihnen bieten nicht nur Kontolösungen, sondern helfen auch beim Darlehenswunsch. Jede Bank einzeln anzufragen ist nicht nur zeitaufwendig, sondern kann auch die Bonität beeinflussen. Was viele Kunden nicht wissen, ist das Prinzip der Datenspeicherung. In Deutschland werden konkrete Anfragen bei Banken beispielsweise im Datensatz der Schufa hinterlegt. Fragen Kreditinteressenten innerhalb eines kurzen Zeitraumes mehrere Banken an, könnte sich das womöglich negativ auf den Eindruck auswirken und nach einer Kredit-Verzweiflungstat aussehen.
Deutlich komfortabler, schneller und vor allem unverbindlicher geht es über Vergleichsportale. Sie helfen dabei, die passenden Konditionen für das gewünschte Finanzierungsvorhaben zu finden. Auf Wunsch lassen sich die Angebote sogar individuell sortieren, u. a. auf Basis der günstigsten Monatsraten, den niedrigsten Zinsen oder lukrativsten Extras. Der Online-Vergleich hat noch einen weiteren Vorteil: Hier werden nicht nur regionale, sondern auch über regionale und Onlinebanken inkludiert. Für Darlehensinteressenten eine optimale Möglichkeit, sich wahrlich marktübergreifend für die besten Konditionen zu entscheiden.