Neue Möglichkeiten. Dem TiKo eröffnen sich gemeinsam mit vielen SpenderInnen neue Möglichkeiten, für den Tierschutz in Kärnten aktiv zu werden. Dieses Jahr erhielt der Verein aus zwei Trusts finanzielle Mittel mit dem Auftrag, sich für vernachlässigte und leidende Tiere einzusetzen.
Hintergrundgeschichte
Hintergrund dieser Transaktion ist die Stellung des Landestierschutzvereines als Letztbegünstigter des „First Invicta Trusts“ und des „Second Invicta Trusts“. Beide Trusts wurden von den Eheleuten Edward James Francis Whittall und Herta Veronika Whittall gegründet. Bei der Familie Whittal handelt es sich einigen Nachforschungen zufolge um eine wohlhabende britische Familie, welche insbesondere im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Osmanischen Reich bedeutenden Einfluss hatte. Edward James Francis Whittall kämpfte offenbar im Zweiten Weltkrieg auf Seiten der Alliierten in Österreich und heiratete 1946 Herta Veronika Whittall (geb Buchwald). Ihren Alterswohnsitz wählte das Ehepaar in Kärnten, wo auch ihr Sohn Edward John James Whittal lebte. Durch die örtliche Nähe dürfte auch die Verbundenheit zum Landestierschutzverein Kärnten entstanden sein. Herta Veronika Whittall verstarb im Oktober 2016.
Die Trusts wurden am 1.4.1996 von Edward James Francis Whittall und Herta Veronika Whittall nach dem Recht der Isle of Man gegründet. Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Familienmitglieder als Begünstigte der Trusts eingesetzt.
Da keine anderen Begünstigten mehr vorhanden sind und der Landestierschutzverein Kärnten in beiden Trusts als Letztbegünstigter eingesetzt worden ist, ist nun die Ausschüttung des vorhandenen Trustvermögens an denselben erfolgt. Insgesamt geht es um ein Vermögen von rund GBP 2 Millionen je Trust. Aus den vorhandenen Trust-Urkunden ergibt sich unter anderem, dass das vorhandene Trustvermögen zumindest zu einem wesentlichen Teil aus britischen Kriegsanleihen „3 ½ % War Loan“ stammt.
Tatsächliche Höhe der Ausschüttung
Wieviel dem Tierschutzverein bleibt kann erst nach Abzug aller Steuern und Kosten gesagt werden. Natürlich hofft der Verein, dass die Steuern und Kosten nicht alles wegfressen und Geld für die Initiierung von dringend benötigten Projekten bleibt, insbesondere eines wäre uns ein Anliegen.
Mögliche Verwendung des Geldes
Immer öfter gibt es Anfragen, Hunde, die überall auf Ablehnung stoßen, also kaum bis gar nicht mehr vermittelbar sind, aufzunehmen. Hunde, die von ihren BesitzerInnen aufgegeben werden. Es steigt der Bedarf für einen Gnadenhof. Trotz aller Bemühungen gelingt es nicht für alle Tiere, einen guten Platz zu finden und sie „besetzen“ wertvolle Plätze für Notfälle. Solche Hunde sollen in einer angepassten Umgebung in Würde altern können.
Dieses Projekt könnte mit der Unterstützung von vielen Spendern und dem Geld aus dem Trust gestartet werden. Wenn Land, Stadt und die langjährige Großspenderin Gräfin Heidi Goëss-Horten neben vielen anderen Spendern mitwirken, kann die Arbeit auch langfristig abgesichert werden. Das heißt, wenn alle zusammenwirken, könnte der Trust zu einem Meilenstein im Tierschutz in Kärnten werden.
Laufender Betrieb und Finanzierung des TiKo
Das TiKo benötigt für den laufenden Betrieb pro Jahr ca. € 1,2 Mio. Jeder Hund kostet pro Tag € 20,-, pro Monat € 600,-.für das Futter, die Reinigung, die Gehälter der MitarbeiterInnen, das Heizen usw. Im Jahr werden mit diesem Geld zwischen 900 bis 1.000 Tiere im TiKo versorgt und wieder vermittelt. Zudem stellt das TiKo die Kärntner Tierrettung, die in ganz Kärnten rund um die Uhr für Tiere in Not bereit steht. Und selbst die wird trotz alledem sukkzessive auf ehrenamtliche Mitarbeiter umgestellt, um die langfristige Finanzierung zu sichern.
Das TiKo bringt mit den Spendern ca. 30 % der benötigten Mittel auf. Land und Stadt decken knapp 20 % des Bedarfes. 30 % trägt die Großspenderin Gräfin Heidi Goëss-Horten und der Rest wird durch Erbschaften ermöglicht.
Das heißt das TiKo benötigt für den laufenden Betrieb laufend Unterstützung und neben den Spenden auch Zuwendungen aus Erbschaften.
Das Vermögen aus dem Trust kann helfen, die laufenden Kosten zu decken und auch neue Projekte die dringend benötigt werden, zu initiieren.
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv