578 Tonnen Textilien sammeln die Klagenfurter im Jahr. Dabei landen aber auch bis zu 60 Tonnen Rest- und Sperrmüll in den grünen Containern. Eine Infokampagne und der neue „Weiße Sack“ sollen jetzt für bessere Aufklärung sorgen.
Seit 23 Jahren arbeitet die Stadt Klagenfurt bei der Textilsammlung mit Partnern aus dem Sozialbereich zusammen. Die Kooperation mit den Sozialen Betrieben Kärnten (SBK) und dem AMS läuft schon seit geraumer Zeit sehr erfolgreich: 578 Tonnen Textilien werden in der Landeshauptstadt pro Jahr gesammelt. Es gibt nur ein Problem: Neben Altkleidern findet sich in den insgesamt 77 grünen Containern im Stadtgebiet immer mehr Rest- und Sperrmüll. „Mittlerweile sind wir bei 60 Tonnen Müll. Das entspricht einer Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr. Für uns bedeutet das hohe Zusatzkosten für die Entsorgung“, erklärt SBK-Geschäftsführerin Dr. Elisabeth Niederer. Dazu kommt, dass durch eingeworfenen Müll wie Speisereste oder Flüssigkeiten der Inhalt eines ganzen Containers unbrauchbar werden kann.
Gemeinsam starten Stadt und SBK daher jetzt eine Infokampagne, um die richtige Textilsammlung ins Gedächtnis zu rufen. „In den nächsten Wochen verteilt die Abteilung Entsorgung wieder die Müllabholpläne für das nächste Jahr und den Gelben Sack an die Klagenfurter Haushalte. Neu ist der ‚Weiße Sack‘ für die Textilsammlung, den man mit einem Informationsschreiben dazu bekommt“, erklärt Entsorgungsreferent Vizebürgermeister Wolfgang Germ. Darin ist genau beschrieben, was zur Altkleidersammlung gehört: Saubere, trockene Bekleidung aller Art; tragbare Schuhe (paarweise gebündelt); unbeschädigte Taschen und Gürtel; Haushaltswäsche; Hüte und Rucksäcke. Wichtig ist dabei, keine losen Kleidungsstücke in die grünen Containern zu werfen sondern nur verpackte – am besten im neuen, „Weißen Sack“.
Was passiert mit den gesammelten Textilien? Die Altkleider werden aus den Containern geholt, am SBK-Standort in der Durchlassstraße sortiert, wenn nötig wiederhergestellt und an die SBK-Shops zum Weiterverkauf geliefert. „Wir sind ein soziales Projekt und nicht gewinnorientiert. In unserer Schneiderei entsteht aus alten Stoffen auch neue Kleidung. Damit unterstützen wir den ReUse-Gedanke“, so Niederer. Die größten Nutzen der SBK-Altkleidersammlung: Es wird die Umwelt geschont und 60 Arbeitsplätze in Klagenfurt zur Verfügung gestellt. „Ein Drittel der vorgemerkten Personen beim AMS sind Langzeitbeschäftigungslose, meist ab 50 Jahre. Genau für diese Menschen ist das Projekt ein Sprungbrett zurück in den Arbeitsmarkt“, betont Mag. Peter Wedenig, AMS-Kärnten-Geschäftsführer. Das AMS unterstützt die SBK-Altkleidersammlung jährlich mit 1,3 Millionen Euro. Das Land Kärnten und die Stadt Klagenfurt beteiligen sich mit 500.000 bzw. 86.000 Euro.
Foto: StadtPresse/Spatzek