Presseaussendung von: TIKO
Der Landestierschutzverein Kärnten setzt sich für die humane Dezimierung von wilden Streunerkatzen ein und weist auf die neue gesetzliche Verordnung der Kastrationspflicht hin: in Kärnten gibt es nach wie vor viele unkastrierte Katzen. Diese immer größer werdende Population verursacht derzeit eine Kittenschwemme im TiKo.
Mehrere Tierschutzvereine fangen ab Anfang Oktober 14 Tage lang wilde Streunerkatzen ein und kastrieren sie, um zumindest die wilde Streunerkatzen Population zu reduzieren. Im Jahr 2015 organisierte das TiKo zwei Kastrationsaktionen und konnte insgesamt 386 Katzen kastrieren, was erheblich dazu beigetragen hat, dass es nicht noch mehr wilde Streunerkatzen gibt. Doch auch die privaten Haushalte sowie Landwirte sind aufgerufen sich an die neue gesetzliche Kastrationspflicht zu halten. Denn die unkontrollierte Vermehrung der unkastrierten Hauskatzen von privaten Personen nimmt immer mehr überhand. Täglich bringen Tierfreunde ungewollte Kitten ins Tierheim, ein Besitzer oder die Mutterkatze ist meist nicht auffindbar.
Aufnahmestopp im TiKo
Derzeit ist der Landestierschutzverein mit über 150 Katzen komplett überfüllt, trotz einer guten Vermittlungsquote von 98%. Das TiKo weist auf die neue gesetzliche Verpflichtung hin, die seit 1.April 2016 in Kraft getreten ist - so sind nun auch Freigängerkatzen in bäuerlicher Haltung zu kastrieren. Nur Züchtern ist es noch erlaubt unkastrierte Katzen zu halten und durch kontrollierte Paarung zu züchten. Bei Nichteinhaltung der Kastrationspflicht drohen Strafen bis zu 3.750 Euro, im Wiederholungsfall bis zu 7.500 Euro.
Der Großteil der Katzen im TiKo ist unter einem Jahr bzw. nur wenige Wochen jung. Die Kittenschwemme in den Tierheimen wird nicht nur durch die privaten Haushalte erzeugt, sondern auch durch das massive Streunerkatzenproblem. TiKo-Präsidentin Evelin Pekarek hofft, dass durch die regelmäßigen Kastrationaktionen, die wildlebenden Katzenpopulation minimiert und Tierleid verhindert wird. Das TiKo und mehrere Tierschutzvereine möchten sich deswegen für eine „humane Dezimierung der wild lebenden Katzenpopulation einsetzen“, sagt TiKo-Präsidentin Evelin Pekarek. Ab 10. Oktober 2016 werden wild lebende Katzen an bekannten Streunerkatzen-Plätzen in Klagenfurt und Umgebung eingefangen und kastriert. Der Landestierschutzverein Kärnten sowie der Verein „Tierschutz Aktiv“ und viele Tierärzte sind an der Aktion beteiligt. Die Tierärzte helfen ehrenamtlich bei dieser Aktion mit und stellen ihr fachliches Können sowie ihre Zeit zur Verfügung.
Tierleid mindern
Ziel der Kastrationsaktion ist es, die Anzahl der kastrierten Streunerkatzen durch die Kastrationsaktion zu steigern, um die überquellende Katzenpopulation in Kärnten insgesamt im Zaum zu halten. „Wenn man davon ausgeht, dass ein Katzenpaar pro Jahr zweimal Junge hat und je drei Katzenbabies überleben, dann ergibt das nach fünf Jahren 12.080 Katzen.“, erklärt Pekarek die Notwendigkeit der Kastrationsaktion. Durch eine zu hohe Katzenpopulation erhöht sich die Gefahr der Verbreitung hochansteckender Katzenkrankheiten, die nicht selten einen qualvollen Tod für die Tiere bedeutet. Und zudem auch Hauskatzen massiv gefährdet, die als Freigänger unterwegs sind. Durch die regelmäßigen Kastrationsaktionen und die neue gesetzliche Verordnung, hoffen die beteiligten Tierschutzvereine in einigen Jahren eine spürbare Entlastung für die überquellenden Tierheime zu erreichen.
Wie kann ich helfen?
Da das Tierschutzkompetenzzentrum alle medizinischen Kosten trägt, bittet der Verein um Spenden. Auch wenn es nur kleine Beträge sind, jeder Euro ist eine große Hilfe.
Kennwort: Katzen
Spendenkonto: IBAN: AT96 5200 0000 0400 9991
BIC: BIC HAABAT2Kxxx
Wann ist die Kastrationsaktion im Jahr 2016?
2. Kastrationaktion: 10.10 – 22.10.2016
Wo? Im Tiko / Judendorferstraße 46 – 9020 Klagenfurt
Bekanntgabe von Streunerplätzen: 0463 / 43541 oder office@tiko.or.at
Foto: KK