Presseaussendung von: ÖVP Club im Kärntner Landtag
Klubobleute aller österreichischen ÖVP-Landtagsklubs tagen in Kärnten und bündeln Kräfte für gemeinsame Offensiven auf Landes- und Bundesebene zu aktuellen Themen.
Berg im Drautal, 14. Oktober 2014; Die Stärkung des ländlichen Raums und der Kampf gegen Abwanderung standen im Mittelpunkt einer zweitägigen Tagung der ÖVP-Klubobleute im Kärntner Drautal. „Medizinische Versorgung und technische Infrastruktur sind wesentliche Grundpfeiler für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Regionen“, sagte Reinhold Lopatka, Klubobmann des ÖVP-Parlamentsklubs. Intensiv diskutierte Themen waren daher die Zukunft der Hausapotheken und der Breitband-Ausbau.
„Hausapotheken sind ein wesentlicher Baustein, um die Struktur in den ländlichen Regionen zu erhalten“, so Lopatka. Derzeit laufen Verhandlungen auf Bundesebene beziehungsweise zwischen Ärzte- und Apothekerkammer. Man sei zuversichtlich, dass es rasch zu einer zielführenden Lösung kommen wird.
„Wir können eine Pflege vor Ort nicht gewährleisten, wenn die nächste Medikamentenversorgung 30 Kilometer entfernt ist“, betonte Ferdinand Hueter, Clubobmann der Kärntner Volkspartei und Gastgeber der Tagung. Zudem müsse man dafür sorgen, dass Landarztpraxen auch in Zukunft wirtschaftlich sinnvoll geführt werden können.
Um die Chancengleichheit zwischen Stadt und Land zu erhöhen, soll der „Digital Gap“ schon bald geschlossen werden, kündigte Lopatka an. Möglich werde dies durch das Vorziehen von Investitionen in Höhe von bis zu 100 Millionen Euro aus der Breitband-Milliarde von 2017 auf 2016. Dass man diese entscheidende Infrastrukturaufgabe nicht völlig der Privatwirtschaft überlassen dürfe, wurde im Zuge der Diskussion schnell deutlich. „Das niederösterreichische und Tiroler Modell, die Infrastruktur der öffentlichen Hand zu überantworten, ist ein Vorbild für eine gute Lösung“, so Lopatka.
Ein Thema, das den urbanen Raum ebenso beschäftigt wie die Peripherie, ist die Schaffung von leistbarem Wohnraum. Allerdings sind die Herausforderungen bundesländerspezifisch höchst unterschiedlich. Einigkeit herrschte bei der Frage der überbordenden Bürokratie. Der Vorschriften- und Normendschungel im Wohnbau müsse dringend gelichtet werden.
200.000 Normen gibt es in Österreich, monatlich kommen 2000 dazu. Um dem entgegenzuwirken, wird die ÖVP eine Arbeitsgruppe einrichten, die das Hauptaugenmerk darauf legen wird, den privaten ebenso wie den sozialen Wohnbau unbürokratischer und auch kostengünstiger zu machen.
Foto: ÖVP Kärnten