Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
LH Dörfler: Bundesländer haben ein Recht auf ihre Militärkommandos - Grundwehrdienst ist wichtige Lebensschule
Klagenfurt (LPD). 550 Kärntner Jungsoldaten wurden gestern, Freitag, am Sportplatz der Gemeinde Liebenfels angelobt. Sie sind Anfang September und Oktober bei den Verbänden und Dienststellen der 6. und 7. Jägerbrigade sowie des Militärkommandos Kärnten eingerückt. Landeshauptmann Gerhard Dörfler betonte in seiner Ansprache die wichtige Rolle des Bundesheeres in unserer Gesellschaft. Kärnten werde daher auch kein Sparprogramm zu Lasten unserer Soldaten zulassen. "Die Bundesländer haben ein Recht auf ihre Militärkommandos", sagte Dörfler, der die Einsparungspläne des Bundes auch in der Landeshauptleute-Konferenz thematisieren will. Von allen Kärntner Regierungsmitgliedern gebe es jedenfalls ein klares Bekenntnis zum Bundesheer: "Kärnten weiß, was es an seinen Soldaten hat."
Der Landeshauptmann hob die Katastrophen- und Assistenzeinsätze des Bundesheeres hervor, das wesentlich dazu beitrage, dass sich die Menschen im Land sicher fühlen können. Den Grundwehrdienst bezeichnete er als wichtige Lebensschule, aus der man Werte mitnehmen könne. Kameradschaft und Miteinander seien ein kostbares Gut in einer Zeit, in der sich vieles von der Wir- zu Ich-AG hin wandle. Verantwortung für andere und Höflichkeit seien in der Gesellschaft teilweise ein "Wegwerfartikel" geworden. Dem wirke das Bundesheer maßgeblich entgegen.
Kärntens Militärkommandant Brigadier Gunther Spath dankte dem Landeshauptmann und dem Land Kärnten, die "unsere Anliegen" in Form von Resolutionen und Beschlüssen an Wien herantragen. Spath verwies auf Einsätze und Übungen des Bundesheeres mit Soldaten aus ganz Europa, auf den Beitrag zur Friedenserhaltung und humanitären Hilfe in der ganzen Welt sowie auf die Inlandsaufgaben wie Assistenzeinsätze für zivile Behörden und Luftraumüberwachung. Die "Transformation zum Bundesheer 2010" sei aber bei den Zeitplänen weit vom Ziel abgekommen, merkte der Militärkommandant an. Auch das Budget sei geringer als geplant, wofür aber nicht die Wirtschaftskrise verantwortlich gemacht werden könne. Die Mittel für das Heer seien schon vor ihr gesunken. "Freiheit und Frieden gibt es nicht zum Nulltarif", machte Spath klar.
Der Liebenfelser Bürgermeister, Landtagsabgeordneter Klaus Köchl, betonte ebenfalls, dass das Bundesheer tief in der Gesellschaft verwurzelt sei. Die Menschen würden die Leistungen der Soldaten zu schätzen wissen.
Ausgerichtet wurde die Angelobung in Liebenfels vom Villacher Pionierbataillon 1. Sein Kommandant, Oberst Josef Lindner, begrüßte die Ehrengäste, unter denen auch Landesrat Harald Dobernig, Prälat Michael Kristof, Bezirkshauptfrau Claudia Egger, der zweite Landtagspräsident Rudolf Schober sowie die Landtagsabgeordneten Wilma Warmuth, Claudia Schöffmann, Ines Obex-Mischitz und Rolf Holub waren.
Die feierliche Angelobung gestalteten auch die Bänderhutfrauen, der MGV Liebenfels, die Feuerwehren der Gemeinde und die Kameradschaftsverbände mit. Kommandant der ausgerückten Truppe war Oberstleutnant Robert Wurzer vom Pionierbataillon 1, die Gelöbnisformel verlas Major Roland Pichler. Worte der Besinnung und des Gebetes kamen von Militärdekan Monsignore Emmanuel Longin und Militärdekan Michael Matiasek. Es spielte die Militärmusik Kärnten unter Leitung von Oberst Sigismund Seidl. Uraufgeführt wurde von ihr auch der Marsch "Salve Carinthia", den Gerhard Schneider anlässlich des 60. Geburtstages von Oberst Lindner komponiert hat.
Angelobt wurden Soldatinnen und Soldaten aus dem Führungsunterstützungsbataillon 1 in der Villacher Lutschounigkaserne und dem Pionierbataillon 1 in der Villacher Rohrkaserne, aus dem Stabsbataillon 7 in der Klagenfurter Windischkaserne, aus dem Jägerbataillon 25 und der Sanitätsanstalt in der Klagenfurter Khevenhüllerkaserne sowie aus dem Gebirgsjägerbataillon 26 in der Spittaler Türkkaserne. Aus der Garnison Bleiburg wurden die einjährig-freiwilligen Offiziersanwärter der Lehrkompanie der 7. Jägerbrigade angelobt.
Foto: LPD/Bodner