Weltweit ist ca. jedes 10. Neugeborene ein Frühgeborenes, in Österreich kommen jährlich etwa 8-9% der Babys zu früh, das heißt vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche, zur Welt.
„Frühgeborene benötigen eine Mischung aus hochspezialisierter Medizin, die Sicherstellung von Ruhe und die Einbeziehung der Eltern in die Pflege“, erklären Dr. Andrea Lipp und Dr. Claudia Kanduth, die als Oberärztinnen in Villach und Klagenfurt tätig sind.
„Frühgeborene haben besondere Bedürfnisse, denen wir mit umfassender medizinischer Versorgung und spezieller Pflege und Aufmerksamkeit gerecht werden“, ergänzen Lisbeth Janschitz, Stationsleiterin der Neonatologie im Klinikum Klagenfurt am Wörthersee und Patricia Ventre, Abteilungsleitung Pflege vom LKH Villach. Die Eltern stehen vor großen Herausforderungen und werden auf ihrem Weg von allen beteiligten Berufsgruppen nach dem Motto „Es braucht viele Hände für ein kleines Wunder“ begleitet.
Körperliche und emotionale Bedürfnisse
„Nicht nur die physiologischen Bedürfnisse der Frühgeborenen in Bezug auf die Atmung, Ernährung, Schlaf und Wärme müssen erkannt und darauf angemessen reagiert werden“, betont Ventre, „auch die emotionalen Bedürfnisse des Frühchens und der Eltern müssen gleichermaßen berücksichtigt werden.“
Insgesamt umfasst die Betreuung die Überwachung von Atmung, Herzfrequenz und Temperatur, die Bereitstellung von Nahrung und Medikamenten, die Pflege der empfindlichen Haut und die Förderung der bestmöglichen Entwicklung. Janschitz: „In dieser Zeit ist Geduld, Verständnis und Unterstützung von allen Beteiligten erforderlich, um den Eltern und Familien bestmöglich beizustehen.“
Ihre emotionalen und psychosozialen Bedürfnisse müssen berücksichtigt werden. Die „ehemaligen Frühgeborenen“ werden noch weiter jahrelang an den beiden Standorten nachgesorgt, um eine bestmögliche Förderung und Unterstützung unter Einbeziehung der Eltern und Geschwisterkinder zu garantieren“, erklären die Abteilungsvorstände der beiden KABEG-Standorte, Prim. Univ.-Prof. Dr. Robert Birnbacher und Prim. Dr. Jörg Jahnel. All diese Aspekte werden auf den beiden Neonatologie-Stationen in Klagenfurt und Villach durch das Einbeziehen der Eltern in die Pflege ab der ersten Lebensminute garantiert.
Am Weltfrühchentag rücken die Abteilungen für Kinder- und Jugendheilkunde im Klinikum Klagenfurt am Wörthersee sowie dem LKH Villach alle Frühgeborenen und ihre Familien in den Vordergrund. Die Stationen sind mit lilafarben geschmückt, die Eltern erhalten kleine Geschenke und lilafarbene Kuchen. Mit Beleuchtungen – ebenfalls in lila – wird an mehreren Orten auf die Bedeutung des Tages hingewiesen.
Weitere Informationen zum Welt-Frühgeborenen-Tag: www.efcni.org
Foto: zVg