Mit zuletzt 1,5 Millionen Tonnen pro Jahr verursachte allein der Verkehr zuletzt mehr als ein Drittel von Kärntens Treibhausgas-Emissionen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten des Umweltbundesamts zeigt. Dass Klimaschutz-Maßnahmen wirken, zeigt sich an der Entwicklung in den vergangenen Jahren: Seit dem Jahr 2019 sind die Verkehrsemissionen in Kärnten um 237.000 Tonnen gesunken. Der weitere Ausbau der Rad-Infrastruktur, mehr öffentliche Verkehrsangebote und Mobilitätsmanagement von Betrieben und Freizeiteinrichtungen sind wichtige Maßnahmen, um den Verkehr auf Klimakurs zu bringen, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.
"Heute ist der Verkehr für mehr als dreimal so viele Treibhausgase verantwortlich wie der Gebäudesektor. Was im Gebäudesektor gelungen ist, können wir auch im Verkehrsbereich schaffen", stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Auch der Energiesektor, Landwirtschaft und Abfallwirtschaft haben ihre Emissionen gegenüber dem Jahr 1990 reduziert.
Dass Maßnahmen im Verkehr der Hebel für die Verbesserung von Kärntens Klimabilanz ist, zeigt die Statistik des Umweltbundesamts sehr deutlich. Der Verkehr ist der größte Verursacher von Treibhausgasen in Kärnten. Mit 1,5 Millionen Tonnen ist der Ausstoß des Verkehrs um die Hälfte höher als jener der Industrie und zweieinhalb Mal so hoch wie jener der Landwirtschaft, verdeutlicht der VCÖ. Für das Burgenland sind auch verstärkte Maßnahmen gegen den Lkw-Transit wichtig. Hier ist sowohl die künftige Bundesregierung als auch die neue EU-Kommission gefordert, Maßnahmen zu setzen.
Gerade die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Klimaschutzmaßnahmen im Verkehr wirken, betont der VCÖ. Gegenüber dem Jahr 2019 konnte der Treibhausgas-Ausstoß des Verkehrs um 237.000 Tonnen gesenkt werden. Und die Pro-Kopf-Emissionen des Verkehrs haben gegenüber dem Jahr 2005 um immerhin 560 Kilogramm abgenommen und wiegen nun 2.650 Kilogramm, informiert der VCÖ.
"Der eingeschlagene Weg ist fortzusetzen. Durch die weitere Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs, mehr Bahn- und Busverbindungen und den weiteren Ausbau der Rad-Infrastruktur wird es mehr Kärntnerinnen und Kärntnern möglich, mit Bahn, Bus oder Fahrrad statt mit dem Auto mobil zu sein", stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.
Ein großes Potenzial zur Reduktion von Verkehrsproblemen und der Emissionen liegt im Mobilitätsmanagement von Betrieben und Freizeiteinrichtungen. Betriebe können beispielsweise mit dem zur Verfügung stellen von Klimaticket oder Jobrad sowie Anreizen zur Bildung von Fahrgemeinschaften den Autoverkehr zur Arbeit deutlich reduzieren. Die Beschäftigten sparen sich Geld, die Betriebe kommen mit kleineren Parkplätzen aus und die Verkehrsbelastungen für Anrainerinnen und Anrainer werden reduziert. Bei neuen Ansiedlungen können die Betriebe bereits durch ihre Standortwahl wesentlich dazu beitragen, dass mehr Beschäftigte kostengünstig und klimafreundlich mit dem Öffentlichen Verkehr zur Arbeit fahren können. Auch bei Freizeiteinrichtungen ist Mobilitätsmanagement eine sehr wirksame Maßnahme. Hier geht es vor allem darum, dass es zur Freizeiteinrichtung gute öffentliche Verkehrsverbindungen sowie eine sichere Rad-Infrastruktur gibt, betont der VCÖ.
Inklusive Fahrzeugherstellung und Energieerzeugung verursacht ein Diesel-Pkw 248 Gramm CO2 pro Fahrzeugkilometer, ein Elektroauto, das herkömmlichen Strom tankt mit 116 Gramm um die Hälfte weniger und wenn nur Ökostrom getankt wird mit 75 Gramm sogar um mehr als zwei Drittel weniger. "Da es in Kärnten viele Einfamilienhäuser gibt, kann man sich mit einer Photovoltaikanlage den Strom aus Sonnenenergie selber erzeugen und ist damit unabhängig von Erdöl aus dem Nahen Osten oder anderen Krisenregionen", betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Ob Elektro-Auto oder Verbrenner-Pkw, bei beiden kann durch den Fahrstil der Verbrauch deutlich reduziert werden und damit auch die Emissionen. Gleiten statt rasen, vorausschauend fahren, rasch in den nächsthöheren Gang schalten - und das Auto nur dann verwenden, wenn es keine bessere Alternative gibt.