Gewalt an Frauen und Mädchen ist nach wie vor ein Thema unserer Gesellschaft. Patriarchale Strukturen sind leider keine Seltenheit. Umso wichtiger sind Aktionstage wie „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“, die von heute, 25. November, bis einschließlich 10. Dezember österreichweit stattfinden. In Klagenfurt zeigt das Einkaufszentrum Südpark den „Walk of femme“.
Gewalt in Beziehungen ist nie von Anfang an da, am Anfang steht stets die Liebe. Keine Frau rechnet damit, in einer gewalttätigen Beziehung zu landen. Statistiken zeigen jährlich einen deutlichen Zuwachs an Betretungsverboten.
2024 gab es 23 Todesfälle und 39 Mordversuche. Zahlen, die schockieren und einmal mehr zeigen, wie wichtig Bewusstseinsbildung und Präventionsarbeit ist. Im Rahmen der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ wurde heute, Mittwochvormittag, im Einkaufszentrum Südpark durch eine Pressekonferenz auf die Aktionstage aufmerksam gemacht.
Bis 10. Dezember finden Besucher im Südpark den so genannten „Walk of femme“ vor. Am Boden wurden Sterne geklebt, die diverse (Wunsch)-Botschaften enthalten, wie unsere Gesellschaft heute eigentlich sein müsste: Hausarbeit wird zu 50 Prozent geteilt. Frauen verdienen gleich viel wie Männer. Eltern helfen Kindern zu gleichen Teilen bei den Hausaufgaben. Die Carearbeit für Angehörige wird zu gleichen Teilen organisiert, etc. – Tatsachen, die auch heute noch nicht der Wahrheit entsprechen.
Gewalt passiert zuhause, an öffentlichen Orten oder im Netz. Aus Gedanken werden Worte, aus Worte oft Taten. Gemeinsam wollen wir das Bewusstsein in unserer Gesellschaft schärfen und Gewalt an Frauen und Mädchen verhindern, ehe sie überhaupt passiert!“, sagt Frauenreferentin Stadträtin DI Constance Mochar.
Südpark-Manager Heinz Achatz: „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit dem Frauenbüro und der Frauenplattform Klagenfurt diese Aktion durchführen können und tragen gerne unseren Teil dazu bei, dass mehr Bewusstseinsbildung zu diesem Thema stattfindet“.
Mag. Astrid Malle, Frauenbüro Klagenfurt: „Durch die Zusammenarbeit mit dem Einkaufszentrum Südpark haben wir die Möglichkeit unsere Botschaften einem breiten Publikum sichtbar zu machen. Je mehr Männer uns unterstützen, desto besser.“
Der Verein Equaliz (ehemaliges Mädchenzentrum) verwies außerdem auf das seit 2021 in Klagenfurt stattfindende Präventionsprojekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“. Das Projekt setzt niederschwellig dort an, wo häusliche Gewalt passiert: am Wohnort, in der Nachbarschaft. Nachbarn werden ermutigt, Zivilcourage zu zeigen und tätig zu werden, sobald sie häusliche Gewalt wahrnehmen. Mittlerweile gibt es drei Standorte in Kärnten, 36 Niederlassungen in ganz Österreich.
Damit die Präventionsarbeit breit gefächert ist, sind Institutionen wie z.B. die Frauenplattform Klagenfurt wichtig. Seit 36 Jahren vereint das Netzwerk alle Angebote und Beratungsstellen für Frauen und Mädchen in Klagenfurt.
16 Tage gegen Gewalt an Frauen findet vom 25. November, dem internationalen Gedenktag für Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden bis einschließlich 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte, statt.
Foto: StadtKommunikation/Hude