In Kärnten nähern sich die ersten Lärmschutzwände entlang von Bahnstrecken bereits dem Ende ihrer technischen Nutzungsdauer. Ab 2024 sind Erneuerungen in größerem Umfang erforderlich. Mit den ÖBB wurde deshalb eine Vereinbarung abgeschlossen, um die nötigen Maßnahmen ohne Verzögerung und mit bestmöglichen Lärmschutzstandards umzusetzen. Aufgrund der erfolgreichen Verhandlungen fallen für die Gemeinden keine Kosten an. „Damit soll der Lärmschutz für die lärmgeplagten Anrainer auf dem neuesten Stand bleiben und weiter verbessert werden. Es darf zu keinem Investitionsstau kommen“, sagte Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig heute, Dienstag.
In den nächsten drei Jahren werden somit in Kärnten rund vier Millionen Euro in den Austausch und die Verbesserung von Lärmschutzwänden investiert. Das Land Kärnten beteiligt sich mit 20 Prozent an den Kosten. Der entsprechende Finanzierungsbeitrag - den man nach einem Kostenschlüssel österreichweit verhandelt hat - wurde in der heutigen Regierungssitzung beschlossen. Die Planungen, welche Stellen zuerst erneuert werden, starten noch heuer.
Durch diese Vereinbarung und den von Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig zusätzlich eingerichteten, mit sechs Millionen Euro dotierten „Lärmschutzfonds gegen Bahnlärm“ für neue Lärmschutzprojekte werden Gemeinden massiv entlastet. „Die Gemeinden müssen weder bei neuen Projekten noch bei Reinvestitionen für Lärmschutz mitfinanzieren“, betonte LR Schuschnig. Bisher mussten die Gemeinden bei der Errichtung von Lärmschutzwänden ein Viertel der Kosten tragen. Durch den von Schuschnig eingerichteten Fonds werden die Gemeindeanteile bei den Planungen und bei der Errichtung neuer Projekte zur Gänze vom Land übernommen.
Neben allen Lärmschutzmaßnahmen forderte Schuschnig vom Bund und den ÖBB aber weiterhin eine langfristige Lösung für den Zentralraum ein, um die lärmgeplagten Anrainer zu entlasten. „Wir werden weiter den Lärmschutz an der bestehenden Strecke ausbauen, aber es führt kein Weg an einer eigenen Güterbahntrasse vorbei. Die lauten Güterzüge dürfen nicht noch Jahrzehnte durch den Kärntner Zentralraum donnern“, betonte der Landesrat erneut. „Die eigene Güterbahntrasse muss endlich in den Rahmeninvestitionsplan. Kärnten spricht hier mit einheitlicher Stimme und wir werden in Wien nicht lockerlassen“, so Schuschnig.