Nach dem Scheitern der dritten Verhandlungsrunde zum Kollektivvertrag im Handel, finden nun Kundgebungen im öffentlichen Raum statt. Kommt es am 22. November erneut zu keiner Annäherung zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretung, werden die Betriebsversammlungen in ganz Kärnten fortgesetzt und Streikbeschlüsse eingeholt.
Während die Arbeitgeber 4 Prozent Gehaltserhöhung und eine 3prozentige Einmalzahlung abhängig vom Gehalt bieten, fordert die Gewerkschaft GPA eine dauerhafte, nachhaltige Gehaltserhöhung von 10 Prozent. „Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Handel sind ausgesprochen enttäuscht und verärgert. Die Bereitschaft für einen Arbeitskampf ist daher auch entsprechend hoch“, berichtet Günther Granegger, Handelssekretär der Gewerkschaft GPA Kärnten.
Scharfe Kritik übt die Gewerkschaft vor allem am Angebot einer Einmal-Zahlung für die Handelsbeschäftigten. „Eine Einmal-Zahlung ist ein riesiges Verlustgeschäft für die Beschäftigten im Handel und die Arbeitgeber wissen das ganz genau. Sie wirkt weder bei Überstunden noch bei sonstigen dienstzeitabhängigen Ansprüchen und schon gar nicht bei der Pension“, so Granegger. „Das einzige Positive an einer Einmal-Zahlung ist, dass sich der Arbeitgeber dadurch viele tausend Euro auf den Rücken der Beschäftigten spart“.
In Wien und Salzburg finden heute Kundgebungen statt, um nun auch in der Öffentlichkeit ein Zeichen zu setzen. Für den 22. November ist ein weiterer Verhandlungstermin angesetzt. Sollte es dann erneut zu keiner Annäherung kommen, werden auch in den Handelsbetrieben die Betriebsversammlungen wieder aufgenommen. „Dann werden wir die Beschäftigten aber nicht nur über den Stand der KV-Verhandlungen informieren, sondern wir werden uns die Streikbeschlüsse einholen“, erklärt Granegger.
„Der Unmut unter den Bediensteten ist enorm. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Handel haben sich eine faire Gehaltserhöhung verdient und sind daher auch bereit, mit uns dafür zu kämpfen“, so der GPA-Handelssekretär. In Kärnten sind aktuell rund 35.000 Handelsbeschäftige von den KV-Verhandlungen betroffen.
Foto: GPA Kärnten