Wer an der Universität Klagenfurt als Lehrende*r am besten ankommt, darüber entscheiden die Studierenden: Sie konnten Lehrveranstaltungen für den „Lehrepreis 2022“ nominieren. Die 14 am besten bewerteten Lehrenden haben dann Lehrkonzepte eingereicht, die von einer Jury bewertet und gereiht wurden. Die Preisträger*innen wurden nun am 24. November 2022 feierlich gewürdigt.
An der Universität gibt es zwei Typen von Lehrveranstaltungen: Bei den „Vorlesungen“ tragen die Lehrenden die Inhalte vor, am Ende gibt es eine mündliche oder schriftliche Prüfung. Bei den „Prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen“ arbeiten die Studierenden schon während des Semesters aktiv mit und diese Beiträge sind auch Teil der Benotung.
In diesen beiden Kategorien vergab die Vizerektorin für Lehre Doris Hattenberger nun jeweils zwei Preise. Sie führt dazu aus: „Viele Lehrende leisten Überdurchschnittliches, manche Herausragendes in der Lehre. Es sind dies jene Lehrenden, die ein klares und transparent kommuniziertes Konzept verfolgen, die den Diskurs fördern und fordern, vor allem aber: die vom eigenen Fach begeistert sind und zu begeistern vermögen. Es ist gut und richtig, diese besonderen Leistungen mit einem Lehrepreis auszuzeichnen.“
Die Preisträger*innen in der Kategorie Vorlesung sind:
Nilüfer Aydin wird für ihre Lehrveranstaltung „Sozialpsychologie A“ ausgezeichnet. Von den Studierenden kam das Feedback, dass sie besonders strukturiert vorgeht, ein gutes Zeitmanagement hat und den Studierenden auch per Mail zeitnah zur Verfügung steht. Die Jury beeindruckte die „enge Verzahnung von Forschung und Lehre, der konkrete Anwendungsbezug der Forschung, aber auch die kritischen Perspektiven auf die Forschung als Grundlagen für wissenschaftliche Neugier.“
Andreas Bollin erhält den Preis für seine Vorlesung „Einführung in die Informatik“. Im Feedback eines Studierenden ist zu lesen: „Das Gefühl, dass etwas zu schwer zu verstehen ist, wird einem einfach genommen, und man hat immer die Möglichkeit, ein persönliches Gespräch mit ihm zu führen.“ Die Jury hebt in ihrer Bewertung hervor, dass es ihm gelingt, „eine Lernumgebung auf Augenhöhe unter den besonderen Rahmenbedingungen einer Vorlesung zu schaffen.“
In der Kategorie Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen wurden ausgezeichnet:
Christian Bettstetter erhält den Lehrepreis für seinen Vorlesungskurs „Wireless Networks“. Die Studierenden schätzen seine „Ruhe und Gelassenheit. Er bringt Beispiele, die einfach zu verstehen sind. Auch das Konzept der Folien, die selbst während der Lehrveranstaltung auszufüllen sind, ist gut durchdacht.“ Auch die Jury betonte diesen Aspekt: Christian Bettstetter bemüht sich um „ein ausgewogenes Verhältnis an fachlicher Tiefe und Breite, dem Verstehen von Zusammenhängen, der Konzentration auf das Wesentliche und dem Blick über den Tellerrand. Besonders interessant sind der Ansatz des unvollständigen Foliensatzes und der Einsatz anderer unterschiedlicher Materialien.“
Sabrina Gärtner hat den Vorlesungskurs „Textinterpretation“ angeboten und wurde dafür ausgezeichnet. „Lehrende wie sie gibt es nur sehr selten! Es besteht die Möglichkeit, mehr über bestimmte Themen zu erfahren und sich über den Rahmen der Veranstaltung hinaus weiter mit einem Thema zu beschäftigen“, schreibt eine Studierende. Die Jury hebt hervor: „Das Programm erscheint abwechslungsreich, Feedback spielt eine wichtige Rolle. Studierenden wurde eine aktive Rolle im Kurs zugebilligt.“
An der Umfrage zur Suche der herausragendsten Lehrenden konnten alle in Klagenfurt inskribierten Studierenden teilnehmen. Insgesamt füllten rund 850 Studierende den Fragebogen vollständig aus. Der Jury gehörten Margaretha Gansterer, Eva-Maria Graf, Doris Hattenberger, Fiona Küchler, Bernhard Rinner, Alexandra Schwell, Michaela Szölgyenyi, Agnes Turner und Chiara Wang an.
Foto: Walter Elsner