Presseaussendung von: SPÖ Kärnten
Kaiser: Gedenkkultur bewirkt, dass wir unserer eigenen Geschichte ins Gesicht schauen und ins Gesicht schauen können.
Das Renner-Institut Kärnten mit Landesleiter Harry Koller lud am Dienstag zur Buchpräsentation von Manfred Pawliks Buch mit dem Titel „Die Nachgeborenen - Eine Anatomie der menschlichen Kreativität" über die Nachfahren und Nachkommen des österreichischen Widerstands gegen Faschismus, Diktatur und Barbarei.
„Die SPÖ und ich als Landeshauptmann werden alles tun, um bei der Gedenkkultur -den beiden Begriffen entsprechend im Gedenken und in der Kultur - weiter aufzuholen. Ich will, dass wir unserer eigenen Geschichte ins Gesicht schauen und ins Gesicht schauen können“, sagte SPÖ-Landesparteivorsitzender Landeshauptmann Peter Kaiser in seinen Begrüßungsworten.
Dank vieler Initiativen sei es gelungen, das Vergangene wieder ins Bewusstsein zu rücken. Kaiser hob beispielhaft hervor, dass es nach 30 Jahre dauernden Bemühungen gelungen sei, mit der von Memorial Kärnten-Koroška errichteten Gedenkstätte für die Opfer für ein freies Österreich, die Identitäten jener Menschen wieder herzustellen und sichtbar zu machen, die vom verbrecherischen Nazi-Regime ausgelöscht wurden.
„Wir haben es geschafft den Mantel des Schweigens, der über die Vergangenheit gebreitet wurde, zu lüften und die Geschehnisse publik zu machen, die man nicht wusste oder nicht wissen wollte.“ so Kaiser.
Pawlik wie auch seine Gesprächspartner am Podium, Maria Stracke, Malerin und Tochter eines Widerstandskämpfers der Gruppe O5 sowie Ernst Logar, Fotograf und Enkelsohn eines Kärntner Slowenen, der wegen des Unterstützungsversuchs der Kärntner Partisanen hingerichtet wurde, gaben sehr persönliche Einblicke darüber, wie sie als Nachfahren von Widerstandskämpfern mit dem Gedenken an ihre Vorfahren und mit den damit zusammenhängenden, teils traumatischen Erfahrungen umzugehen lernten.
Unter Einbeziehung des Publikums und souverän moderiert von Vinzenz Jobst wurde der Frage „Was bedeutet das Gedenken an diese mutigen Männer und Frauen, die ihr Leben eingesetzt haben für Menschenwürde, Freiheit und Demokratie?“ nachgegangen.
Einigkeit herrschte letztlich darüber, dass der Gedenk- und Erinnerungskultur große Bedeutung zukomme, nicht zuletzt im Sinne einer Widerstandspädagogik, die junge Menschen in die Lage versetzen soll, Unrecht zu erkennen und dagegen Stellung zu beziehen.
An der Präsentation haben neben Landeshauptmann Kaiser und den Gesprächspartnern am Podium auch SPÖ-Klubobmann LAbg. Herwig Seiser, Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger und ein große Zahl interessierter Gästen teilgenommen.
Foto: Renner-Institut Kärnten