Presseaussendung von: SPÖ Kärnten
Zahlreiche Menschen nahmen an der Mahnwache der SJG Kärnten wider das Vergessen und in Erinnerung an die Opfer des Novemberpogroms vom 9. November 1938 teil. LH Kaiser: Gedenkkultur ist zu einem gesellschaftlichen Anliegen geworden.
Um dem Vergessen und der Verdrängung an dieses verbrecherische Ereignis entgegenzuwirken, hielt die SJG Kärnten wie jedes Jahr am 9. November am Alten Platz in Klagenfurt eine Mahnwache ab, um an die Opfer des Novemberpogroms und der Nazi-Diktatur zu erinnern.
Die PassantInnen wurden von den FunktionärInnen der SJG direkt zu den schrecklichen Geschehnissen vor 77 Jahren angesprochen und gebeten, im Gedenken an die Opfer eine Kerze anzuzünden. Zudem wurden auch Flyer mit Informationen zum Novemberpogrom verteilt und ein Video mit Charlie Chaplins „Rede an die Menschheit“ gezeigt.
An der Mahnwache haben neben vielen PassantInnen und den FunktionärInnen der SJG mit SJG-Landesvorsitzendem Michael Raunig auch Landeshauptmann Peter Kaiser, Nationalrat Philip Kucher, Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz, VzBgm. Jürgen Pfeiler, Stadträtin Ruth Feistritzer sowie die Klagenfurter SPÖ-GemeinderätInnen teilgenommen.
„Die Gedenkkultur ist heute kein Nischenprogramm mehr, sondern zu einem gesellschaftlichen Anliegen geworden. Dies ist umso wichtiger, weil die Zeitzeugen immer weniger werden und es an uns Jüngeren liegt, die Erinnerung an den dunkelsten Teil unserer Geschichte am Leben zu halten“, sagte SPÖ-Vorsitzender Landeshauptmann Peter Kaiser.
„Die Verbrechen dieser Zeit dürfen nicht verdrängt und einfach vergessen werden. Mit dem Gedenken an die Opfer der Nazi-Diktatur und mit unserer Mahnwache zeigen wir jungen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ganz deutlich, dass wir dem Vergessen entgegenwirken und uns aktiv jeder Form von rassistischen, antidemokratischen oder totalitären Tendenzen entgegenstellen“, so SJG-Vorsitzender Raunig.
Vor 77 Jahren fand in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, das furchtbare Ereignis des Novemberpogroms statt. Die zentral von Berlin aus angeordneten Terroraktionen gegen Juden in Deutschland und Österreich markieren den Übergang von Diskriminierung und Demütigung jüdischer Bürgerinnen und Bürger hin zur ihrer systematischen Verfolgung und Vernichtung.
Im Zuge des Novemberpogroms wurden tausende Geschäfte geplündert, Häuser und Synagogen niedergebrannt und Menschen misshandelt und ermordet. Auch in Kärnten, wo 1938 rund 500 Jüdinnen und Juden lebten, kam es zu Ausschreitungen. Geschäfte und Wohnhäuser sowie ihr Bethaus in der Klagenfurter Platzgasse wurden geplündert und die Einrichtung zerstört.
Foto: SPÖ Kärnten