Presseaussendung von: Grüne Klagenfurt
Schon wieder fiel ein Stück Alt-Klagenfurt der Spitzhacke zum Opfer! Viele KlagenfurterInnen sind ebenso wie Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann über den Abriss des Traditionsgasthofes „Zum Einsiedler“, das durch Eigentumswohnungen ersetzt wird, bestürzt. Bemühungen, das alte Haus mit seiner Wandmalerei zu erhalten, blieben leider erfolglos.
Klagenfurt (06.11. 2015) „Gestern Mittag habe ich mich schon wieder von einem Stück Alt-Klagenfurt verabschieden müssen. Baggerschaufeln haben mit dem historischen Gebäude „Zum Einsiedler“ kurzen Prozess gemacht“, beklagt Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann „das mangelnde Bewusstsein und die Gleichgültigkeit der Verantwortlichen in der Stadt um unser historisches Erbe. Wenn schon nichts unternommen wurde, um das alte Haus mit seiner einzigartigen Wandmalerei zu erhalten, hätte man doch zumindest Vorgaben für eine ästhetisch verträgliche Neubebauung machen müssen. Doch stattdessen werden wieder 14 phantasielose Eigentumswohnungen zur Profitmaximierung hingeklotzt“, kritisiert die Grüne Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann.
Zur Erinnerung an einen Eremiten, der sich in die Waldeinsamkeit des Kreuzbergls zurückgezogen hatte, wurde das Gasthaus „Zum Einsiedler“ Mitte des 18. Jahrhunderts in der Kinkstraße 2 errichtet. Im Gastgarten des traditionsreichen Lokals standen alte, Schatten spendende Kastanienbäume. Lange Zeit war es ein beliebtes Ausflugsgasthaus. Vor einigen Jahren wurde es geschlossen, bald nach der Schließung sind die prächtigen Kastanienbäume gefällt worden.
GRin Schmid-Tarmann machte bereits vor Jahren auf den bejammernswerten, verwilderten Zustand des Anwesens, das unmittelbar an den Botanischen Garten angrenzt, aufmerksam. Sie nahm mit dem Bundesdenkmalamt Kontakt auf, um das historische Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen. „Leider vergebens. 2012 habe ich dann einen Antrag im Gemeinderat eingebracht, dass die Landeshauptstadt Klagenfurt gemeinsam mit dem Land Kärnten die Liegenschaft des ehemaligen Gasthofes „Zum Einsiedler“ ankauft, um die erforderliche Erweiterung des Botanischen Gartens zu ermöglichen. Meine Anregung wurde aufgrund der leeren Kassen nicht aufgenommen“, bedauert die Mandatarin.
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